Fußball: Aufstieg? Träume in der Südstadt
Der BV Union Krefeld steht vor Sprung in der Bezirksliga. 1. Vorsitzender Werner Kirchenkamp wird 50.
Krefeld. Zwei Plätze sind schon reserviert und fest vergeben. Die Sportfreunde Amern und der TSF Bracht durften am vergangenen Wochenende jubeln und schafften vorzeitig den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga. Nur der dritte Aufstiegsrang in der Kreisliga A ist vakant. Fünf Punkte Vorsprung hat der BV Union (58 Punkte) und hält damit die weiteren Konkurrenten Spielsport Krefeld und TIV Nettetal (jeweils 53) auf Distanz. Die gute Arbeit von Fußballobmann Ralf Beckers und Trainer Carlo Strompen zahlt sich aus. "Wir lassen uns den Aufstieg nicht mehr nehmen", sagt Strompen.
Doch Werner Kirchenkamp, seit sechs Jahren "Boss" bei Union, will noch nicht in die allgemeine Euphorie einstimmen. "Ich habe das schon einmal erlebt, da wurden wir auf der Ziellinie abgefangen", erinnert sich Kirchenkamp an ein sportliches Ereignis, was sich bei ihm und einigen Beteiligten eingebrannt hat. Vor 30 Jahren war der BV in einer ähnlichen Situation, brauchte für den Aufstieg zur Bezirksliga nur noch einen Punkt. In der damaligen Mannschaft standen neben Werner Kirchenkamp noch sein jetziger Vorstandskollege Manfred Schmidt und der heutige Trainer Carlo Strompen. "Wir waren am Boden zerstört, denn der SVVorst gewann gegen uns mit 2:0 und der Aufstieg war weg", erinnert sich Kirchenkamp.
Einfach wird es auch diesmal nicht. In den restlichen Spielen wird den Südstädtern wohl alles abverlangt. Am kommenden Spieltag (17. Mai) tritt Union beim Tabellenführer VSF Amern an, der sein Ticket für den Aufstieg schon gelöst hat, sich aber gerne als Meister der A-Liga feiern will. Zum Abschluss der Ligaspiele hat Union dann Heimrecht (24. Mai) gegen TuS Gellep. Auch der Viertletzte ist nicht zu unterschätzen. Da am 23. Mai auf der Bezirkssportanlage Reinersweg die 20. Auflage der Altherren-Stadtmeisterschaft ausgetragen wird, wird im Vorfeld auf dem Nebenplatz der Sportanlage ein großes Festzelt aufgebaut. "Sollte der Aufstieg klappen, geht die Post ab", prophezeit Kirchenkamp eine große Sause.
Unabhängig vom möglichen Aufstieg arbeitet Werner Kirchenkamp derzeit an einer schönen sportlichen "Familienzusammenführung". Seit dem vergangenen Jahr spielt sein 26-Jähriger Neffe Marcel Kirchenkamp bei den Senioren. Als Zugang kommt ab der nächsten Saison vom CSV Marathon auch sein Neffe Patrick Kirchenkamp zu Union. "Das sind beides Söhne meines Bruders Peter Kirchenkamp, der seit Jahrzehnten beim CSV Marathon aktiv ist. Die Söhne wollen aber höherklassig spielen", sagt der Vorsitzende.
Des Weiteren hat Werner Kirchenkamp aber noch seine eigenen Söhne in petto: Die 16-jährigen Zwillinge Jannik und Jonas aus der B-Jugend des BV Union rücken in wenigen Wochen in die A-Jugend und könnten in wenigen Jahren zur Stammelf stoßen.
"Das wäre eine große Sache", sagt Werner Kirchenkamp, der am 11. Juli seinen 50. Geburtstag feiert. Klar, dass das größte Geschenk der Aufstieg in die Bezirksliga wäre.