Galopp: Neapel führt die Konkurrenz vor und siegt hochüberlegen
Der Rennverein erzielt mit dem gestrigen Renntag trotz der Hitze ein gutes Ergebnis.
Krefeld. Von wegen Frauenpower. Die Damen im Rennsattel zogen beim gestrigen Renntag auf der Galopprennbahn im Stadtwald eindeutig den Kürzeren. Gegen die komplett erschienene männliche Jockey-Spitze stand selbst Steffi Hofer, derzeit Zweite in der Statistik, auf verlorenem Posten.
Gleich im ersten Rennen war Imondo nicht in seine Box zu bewegen, und schon war Manuela Murke gänzlich ohne Ritt. Adrie de Vries, der "fliegende Holländer", hieß am Ende der Gewinner auf El Django.
Die bereits eingehandelte Verspätung, am Ende summierten sich 29 Minuten, weitete sich aus, weil gleich in der nächsten Prüfung Boliche reiterlos wurde und erst eingefangen werden musste. Postillon und Andrasch Starke hießen die Sieger, bevor Prem Ramya und Alexander Pietsch punkteten.
Der "heißeste" Favorit des Tages war der seit vier Monaten von Christian Sprengel in Hannover für den niederländischen Besitzer Lucien van der Meulen trainierte Avertigo. "Von der Klasse her steht er über dem Feld, aber die einjährige Pause darf man dennoch nicht übersehen", übte sich der Trainer kurz vor dem Rennen in Zurückhaltung.
Aber Avertigo setzte die Zeichen in einer frühen Phase auf Sieg, als er Mitte der Geraden den Gegnern enteilte. Jockey Adrie de Vries musste ihn nur bei Laune halten, um völlig überlegen mit sechs Längen Vorteil zu gewinnen.
Zum Pechpferd entwickelte sich in jüngster Zeit Carlos Moheba. "Er kam nie durch, immer war der Weg versperrt", sagt Trainerin Ira Ferentschak. Doch nach dem fünften Rennen herrschte Jubelstimmung, denn der Wallach war unter Andreas Helfenbein nicht zu schlagen. Die Trainerin: "Es lief alles wie gewünscht. Diesen Sieg hat er sich redlich verdient. Der "Kleine" hat ein großes Herz."
Ausgerechnet in der Wettchance des Tages siegte mit dem von Patrick Jonathan Werning gerittenen Absolom ein Außenseiter. Trotzdem wurde die Viererwette getroffen, die 100005:10 zahlte. Zwei Wetter machten die richtige Voraussage mit Ibikus, Racing Times und Gold Dragon auf den Plätzen.
Ein Pferd mit Klasse-Aussichten für die Zukunft scheint Neapel zu sein. Es war verblüffend, wie die dreijährige Stute unter Eduardo Pedroza bei ihrem zweiten Lebensstart die Konkurrenz vorführte. Eine halbe Stunde später landete Manuela Murke auf dem 28:10-Favoriten Sheldon immerhin auf dem Ehrenplatz. Die Ovationen galten jedoch dem Team von Lavendro auf dem Andrasch Starke seinen zweiten Tagessieg feierte. Ganz zuletzt durfte auch Eduardo Pedroza nach dem Erfolg auf Celtic Sea ein zweites Mal zur Siegerehrung schreiten.
"Zwischen 3000 und 4000 Menschen befanden sich auf der Bahn, und eigentlich muss ich jedem Tribut zollen für den Besuch, denn es war heute einfach viel zu heiß", sagte Präsident Jan Schreurs kurz nach dem vorletzten Rennen, als immer noch 34 Grad herrschten. Trotz eines Stromausfalls, der zeitweise die Übertragung der Bilder nach außen verhinderte, summierten sich Wetteinsätze in Höhe von 95369,05 Euro, knapp zwei Drittel kamen von außen. Vor zwei Jahren waren es bei sieben Rennen rund 72 000 Euro gewesen, womit nun ein klar besseres Ergebnis erzielt wurde. Jan Schreurs: "Wir werden auch künftig solche After-Work-Renntage abhalten."