Galoppsport: Erics Rückkehr nach Krefeld

Der Vierte des Deutschen Derbys startet im Großen Preis der Sparkasse.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Krefeld. Zu den größten Sensationen des Galopprennsports in Deutschland zählte in diesem Jahr der mit 101 400 Euro dotierte vierte Platz des scheinbar chancenlosen Hengstes Eric im Deutschen Derby in Hamburg.

Am Sonntag ist der kleine Hengst mit dem am vergangenen Sonntag noch im Großen Preis von Berlin mit Sirius siegreichen Jockey Stephen Hellyn einer von fünf Startern im Europa-Gruppe-III-Rennen, dem Großen Preis der Sparkasse, im Stadtwald.

Das erstmals 1880 ausgetragene Traditionsrennen wurde bis 2010 unter dem Titel Fürstenberg-Rennen in Iffezheim gelaufen, wechselte dann aus vielen Gründen über Düsseldorf und Hannover nach Krefeld.

Die Geschichte von Eric ist eng mit seiner Besitzerin und Züchterin Gabriele Gaul (55) aus Mannheim verbunden. Wer Gaul heißt und sich ein Pferd hält, der muss mit Flachs leben.

Gabriele Gaul geht damit total gelassen um: „Das ist kein Problem für mich. Ich habe immer davon geträumt, ein Pferd im Deutschen Derby laufen zu lassen. Schließlich waren unsere Pferde vorher immer nur Kreisklasse.“ Zunächst haperte es mit der Qualifikation ihres Eric für das populärste deutsche Rennen, doch mit der Nummer 19 von 20 möglichen klappte es doch noch, und nach einem besonnenen Ritt von Stephen Hellyn kam Eric als 658:10-Außenseiter hinter Seat he Moon, Lucky Lion und Open your Heart als Vierter ins Ziel.

Eric war eigentlich ein Geburtstagsgeschenk für ihren Ehemann Peter. Ursprünglich sollte der Vierbeiner Eric Burdon heißen, doch dafür gab es keine Erlaubnis vom populären Namensträger, und so blieb es beim Vornamen. Christian von der Recke trainiert ihn in Weilerswist.

Aber: Trotz des kleinen Feldes wird das Gewinnen am Sonntag schwer, denn Simba mit Eduardo Pedroza aus dem Wöhler-Stall und Nordico von Mario Hofer mit Daniele Porcu sind über die 2050 Meter starke Gegner. Eric kennt die Krefelder Bahn bereits, doch im Busch-Memorial am 27. April dieses Jahres endete er nur auf Rang sieben.

Damals gewann Lucky Lion vor Nordico, und der Derby-Zweite Lucky Lion hat mittlerweile mit dem Dallmayr-Preis ein Europa-Gruppe-I-Rennen in München gewonnen. Dazu Krefelds Rennclub-Präsident Jan Schreurs: „Das war sehr gut für Krefeld, denn es beweist den extrem hohen sportlichen Stellenwert unseres Busch-Memorials.“