Handball: SC Bayer und Adler weiten Kooperation aus

Beide Vereine wollen gemeinsam die Jugend fördern. Dazu wird am Löschenhofweg ein Nachwuchs-Leistungszentrum aufgebaut.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Handball-Fusion zwischen dem SC Bayer Uerdingen und Adler Königshof geht in die nächste Runde. Knapp 13 Monate nach der Gründung der HSG Krefeld für die 3. Handball-Liga kooperieren beide Klubs nun auch im Jugendbereich. „Das Vertrauen ist gewachsen, um weitere gemeinsame Schritte zu unternehmen“, sagte Adler-Vorsitzender Hans Krüppel am Dienstag bei der Vorstellung des Konzepts.

Ab April arbeiten Adler und Bayer bei der männlichen Jugend zusammen. Im Sportpark am Löschenhofweg wird dazu ein Handball-Leistungszentrum eröffnet — ein Novum in der Historie der Sportstadt Krefeld. Beide Vereine sollen jedoch „ihren lokalen Auftrag in Uerdingen und Fischeln behalten“, hieß es. Über vorerst fünf Jahre sollen der sportliche Leiter des SC Bayer, Marc Wüfthoff, und Adler-Jugendwart Karl-Wilhelm Reiners als Verantwortliche das ehrgeizige Projekt nach vorn bringen. „Ziel ist es langfristig natürlich, einen Unterbau für die HSG Krefeld zu bilden, doch ohne die Stammvereine aus den Augen zu verlieren“, verspricht Bayer-Vorsitzender Wilfried Hocks.

Die Mannschaften ab der D-Jugend nehmen weiter als SC Bayer bzw. Adler Königshof am Spielbetrieb teil. Einmal pro Woche sollen leistungsorientierte Jugend-Handballer zusätzlich in Uerdingen gemeinsam gefördert werden. Nur in der A-Jugend, bei der beide Klubs nicht über ausreichend viele Spieler verfügen, wird eine HSG Uerdingen/Königshof antreten und in die entsprechenden Qualifikationsturniere geschickt.

„20 Spieler stehen in dieser Altersklasse bereit. Doch das ist und bleibt zunächst ein Einzelfall. Wir wollen in beiden Vereinen kontinuierliche Aufbauarbeit leisten und dem Nachwuchs eine echte Perspektive bieten“, sagt Wüsthoff. Auch in die Trainerausbildung wird investiert. Beide Klubs wollen auch andere Krefelder Vereine ins Boot holen. Deshalb bietet der SC Bayer ab sofort ein vereinsübergreifendes Torwarttraining an. Krüppel: „Es kann nicht sein, dass Krefelder Talente immer noch nach Düsseldorf oder gar Aldekerk abwandern. Da müssen wir gegensteuern.“

Beim TV Oppum, in Krefeld im Handball-Nachwuchs nach wie vor das Maß aller Dinge, ist man vom Vorstoß überrascht: „Ich wusste davon wenig bis gar nichts. Doch wir werden uns im Vorstand darüber austauschen. Derzeit können uns selbst aber gar nicht vor Spielern retten, die noch zu uns wollen“, sagte TVO-Vorsitzender Harry Hecker auf WZ-Anfrage.