Doch der Schlussakkord in Ferndorf war nichts für Herzkranke. Eine Minute vor dem Abpfiff traf der Ferndorfer Angreifer Dennis Aust und markierte die 32:30-Führung. Den Gegenangriff, ein Wurf von Heider Thomas, parierte Ferndorfs Keeper, die Zuschauer standen längst, wollten ausgelassen den Sieg feiern. Vorsorglich nahm Ferndorfs Trainer Dincic eine Auszeit, während Jörg Förderer seiner Mannschaft als letztes Allheilmittel eine offene Manndeckung verordnete. Noch waren 35 Sekunden zu spielen. Ferndorf verlor den Ball. Uerdingens immer stärker aufspielender Rechtsaußen Alexander Schult lief davon, traf ins Tor wurde dabei gefoult. Ferndorf musste nun in Unterzahl noch 15 Sekunden Spielzeit überstehen.

In der Kreuztaler Sporthalle war es längst mucksmäuschen still geworden. Ferndorf griff wieder an, statt auf Zeit zu spielen. Doch Uerdingens Abwehrspieler eroberten wieder schnell den Ball, Alexander Schult knallte den Ball eine Sekunde vor dem Abpfiff zum Ausgleich ins Tor. Danach herrschte Riesenjubel auf der Uerdinger Bank über den späten Lohn für eine erneut starke Auswärtsleistung. „Den Punkt hatte ich nicht mehr auf der Rechnung“, freute sich Bayer-Obmann Manfred Fothen. „Wir haben eine tolle Moral bewiesen und waren über die gesamten 60 Minuten einfach die bessere Mannschaft. Doch dann haben wir in der entscheidenden Phase zehn Minuten lang nicht getroffen, und das hätte uns fast um den Zähler gebracht“, sagte Jörg Förderer zufrieden. Eine glänzende Leistung im Bayer-Tor bot Benedikt Köß, der seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat. ps