Handball Brüren erlöst die HSG

Krefeld. · Der Torjäger erzielt vier Minuten vor dem Ende erstmals die Führung für die Krefelder im Spitzenspiel gegen Schalksmühle.

Erst mühte er sich vergeblich, später war Kevin Christopher Brüren mit seinen Toren der Matchwinner für die HSG.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Kevin-Christopher Brüren hat Nerven wie Drahtseile. 56 Minuten lang lief der 25-Jährige mit der HSG Krefeld im Spitzenspiel der 3. Liga gegen die SG Schalksmühle-Halver einem Rückstand hinterher. Bis zum 20:20-Ausgleich. Dann verwandelte der Student seinen dritten Siebenmeter zum 21:20 und zur erstmaligen Führung der Gastgeber. 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff krönte der Linkshänder seinen Auftritt mit dem Tor zum 24:22, dem Endstand, aus fast unmöglichem Winkel.

Da gab es kein Halten mehr, die Emotionen mussten raus, bei Brüren, den Mitspielern, den über 1000 Fans in der Glockenspitzhalle. Mit dem Schlusspfiff feierten Spieler und Anhänger die vorzeitige Herbstmeisterschaft, und Brüren, mit den Händen in die Höhe gereckt, tauchte im Jubelkreis der Kollegen ab.

Kevin-Christopher Brüren: „Das erste Tor war wie eine Erlösung“

Wenig später sagt er: „Mein erstes Tor war wie eine Erlösung. Ich wusste, wenn ich einmal treffe, dann läuft es. Beim Siebenmeter schalte ich sowieso alles um mich herum aus, das Ding muss eben rein, egal wie es steht.“

Brüren hatte keinen guten Tag erwischt. Drei schwache Wurfversuche in der ersten Hälfte waren die Ausbeute. Gäste-Trainer Stefan Neff hatte seine Abwehr glänzend auf den HSG-Angriff eingestellt. Doch in der 37. Minute platzte der Knoten, Brüren hämmerte den Ball mit einem Kraftakt zum 13:13 in den Torwinkel. Der Schalksmühler Keeper Ante Vukas, der ebenso wie HSG-Torwart Stefan Nippes eine zweitligareife Leistung zeigte, war bezwungen. Der Krefelder Torjäger wiederum lief nun zur Höchstform auf, ließ weitere fünf Treffer im letzten Drittel des Spiels folgen.

David Hansen war mit acht Toren bester Werfer der HSG

Damit entlastete Brüren vor allem David Hansen. Denn der 28-Jährige war mit acht Toren bester HSG-Werfer, hatte gerade in der Anfangsphase sein Team mit vier Toren in Folge ganz allein im Spiel gehalten: „Schalksmühle stand richtig gut in der Abwehr, und Vukas ist ein starker Keeper mit einem ungewöhnlichen Stellungsspiel. Doch ich habe oft genug die Lücke gefunden.“ Hansen machte ein starkes Spiel, harmonierte zudem sehr gut mit Marcel Görden im Mittelblock der Abwehr. Der Held des Spiels war indes der zunächst Glücklos-Werfer Brüren, der sinnbildlich wie das Team der HSG wieder aufstand, jubelte und siegte.