Hülser SV: Unruhe in der Handball-Abteilung

Der dreiköpfige Vorstand ist zurückgetreten, weil die Unterstützung fehlt.

Der Handball-Abteilungsleiter beim Hülser SV, Christoph Eickmanns (Foto), ist genauso zurückgetreten wie sein Stellvertreter Florian Mayer.

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Krefeld. „Der dreiköpfige Handball-Abteilungsvorstand des Hülser SV ist zurückgetreten“. Diese Meldung machte am Wochenende in Krefelds Hallen die Runde. Verknüpft war damit gleichzeitig das Gerücht, der Handball beim HSV stehe über kurz oder lang völlig vor dem Aus. Auf WZ-Anfrage bestätigte Abteilungsleiter Christoph Eickmanns seinen Rücktritt. Mit ihm hätten sein Stellvertreter Florian Mayer sowie Jugendobmann Norbert Eickmanns, ein Onkel des Abteilungsleiters, den Job quittiert.

Der Handball-Abteilungsleiter beim Hülser SV, Christoph Eickmanns, ist genauso zurückgetreten wie sein Stellvertreter Florian Mayer (Foto).

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Rücktritt erfolge laut Eickmanns allerdings nicht wegen finanzieller Schwierigkeiten, wie von einigen vermutet, sondern habe andere Gründe. „Wir wollten mit unserem Rücktritt kurz vor der Jahreshauptversammlung ein Zeichen setzen. So geht es nicht weiter. Wir arbeiten alle bis an die Schmerzgrenze, um in Hüls weiter Handball anbieten zu können. Aber dafür müssen mehr Personen Verantwortung übernehmen. Es gibt jede Menge Aufgaben, die von uns allein einfach nicht mehr zu stemmen sind“, sagt Eickmanns, bei dem sich in den vergangenen Wochen viel Frust aufgestaut hat.

Eickmanns fungiert beim Hülser SV nämlich nicht nur als Hallensprecher bei Heimspielen. Bei Auswärtspartien sitzt er mit auf der Bank, ebenso wie Florian Mayer, der zusätzlich oft genug als Zeitnehmer fungiert. Aus ähnlichen Gründen hatte schon Eickmanns Vorgänger, Michael Görtz, vor einigen Jahren das Handtuch geworfen.

Der Schritt scheint intern bereits Wirkung zu zeigen. Eickmanns, wie seine beiden Mitstreiter, sind bereit, bei der Abteilungsversammlung am Montag, 20. Januar (19.30 Uhr, Vereinsheim Hölschen Dyk) unter Umständen für eine Wiederwahl zu kandidieren. Allerdings erwartet das Trio an diesem Abend erst einmal eine engagierte Diskussion und vor allem Personen, die bereit sind, mit in die Verantwortung zu gehen. „Es gibt positive Signale, dass sich da etwas tun wird. Manchmal sind halt solch unpopulären Maßnahmen notwendig, um die Mitglieder aufzurütteln und etwas zu bewegen“, sagt der Abteilungsleiter.

Eickmanns benötigt auch Unterstützung, weil er sich beruflich verändern wird und in Zukunft weniger Zeit als bislang für den HSV opfern kann. „Ansonsten mache ich mir für die Zukunft des Hülser Handballs gar keine Sorgen. Finanziell sind wir bestens aufgestellt, alle Sponsoren unterstützen uns vorbildlich. Nach der Versammlung werden wir die Planungen für die neue Saison vorantreiben, um wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen zu können.“