Schrader klagte gegenüber Trainer Thorsten Voss, "dass ihm wegen der 12-stündigen beschwerlichen Anreise doch etwas Frische und Spritzigkeit gefehlt habe." Als Sechster war er in den zweiten Tag gegangenen und lief über 110 m-Hürden mit 15,24 Sekunden seine schlechteste Zeit in diesem Jahr. "Das war nicht der Auftakt, den wir uns vorgestellt hatten", sagte Thorsten Voss, der seinen Schützling nur telefonisch helfen konnte. "Da kann man außer gut Zureden nichts machen", sagte Voss.

Im Diskuswerfen drohte Schrader ein weiterer Punktverlust. Sein erster Wurf war ungültig, der zweite flatterte gerade mal auf 26,88 m. Erst der letzte saß: 40,78 m, womit er seine Bestleistung (40,80 m) fast erreichte. Im Stabhochsprung spannte er seine via Internet mitfiebernden Freunde von Bayer Uerdingen erneut auf die Folter. Dreimal musste er anlaufen, bis er die Einstiegshöhe von 4,50 m geschafft hatte. Die Höhe von 4,70 m erledigte er dann gekonnt auf Anhieb. 4,80 m war allerdings zu hoch. Zu diesem Zeitpunkt war dann auch sein sechster Rang vom Russen Vasiliy Kharlamov bis auf 26 Zähler bedroht, denn der kam im Speerwerfen weiter als der um einen guten Meter auf 56,57 m verbesserte Uerdinger. Den sechsten Rang rettete er im 1500 m-Lauf mit letzter Kraft (4:31,57) mit 0,7 Sekunden vor dem Russen. Europameister wurde der Weißrusse Andrej Krauchanka (8492 Punkte) vor dem Frankfurter Pascal Behrenbruch (8239) und Russen Arkadiy Vasiliev (8179).