Neues Team mit altem Bekannten
Blau-Weiß tritt am Samstag in Gladbach mit einer Mannschaft an, die so noch nie zusammenspielte.
Viel besser hätte der Saisonstart für den Tennis-Bundesligisten Blau-Weiß Krefeld nicht verlaufen können. Zwei Siege gegen Reutlingen und Köln, ein Remis in Aachen. Das macht 5:1 Punkte und den zweiten Tabellenplatz hinter Mannheim. „Ich bin mehr als zufrieden. So können wir zuversichtlich die nächsten Aufgaben angehen, ohne Druck und mit Optimismus“, sagt Teamchef Olaf Merkel. Die nächste Aufgabe wird das Auswärtsspiel am Samstag (11 Uhr) beim Gladbacher HTC sein.
Merkel wird dann seine Spitzenleute nicht aufbieten können, eher auf Spieler aus der zweiten Reihe setzen, „auf die gesunde Mitte“, wie Merkel es schon vor Saisonbeginn gesagt hatte. Die Breite im Kader sei im Bundesliga-Alltag entscheidend, um auch Punkte zu holen, wenn die besten Vier mal nicht können. Dafür hatte Merkel vorgesorgt. Denn der Fall ist nun eingetreten. Marco Cecchinato hat in Umag das Viertelfinale erreicht, wolle sich danach auf das Turnier in Hamburg vorbereiten. Paolo Lorenzi bestreitet den Wettkampf in Gstaad, will sich an die dortige Höhenlage gewöhnen und keinen Zwischenstopp in Mönchengladbach einlegen. Jürgen Melzer und Carlos Berlocq spielen die Qualifikation in Hamburg.
So gerät ein Quintett in den Vordergrund, das in dieser Konstellation noch nie zusammen gespielt hat. Dazu gehört der Italiener Alessandro Giannessi, der allerdings noch in Scheveningen im Viertelfinale steht, bei einem Ausscheiden aber nach Mönchengladbach käme. Merkel: „Er brennt darauf, zu spielen. Er hat mich schon angerufen und nachgefragt. Er ist ein talentierter Typ.“ Der 28-Jährige aus La Spezia ist die Nummer 180 der Welt, ein Sandplatzspezialist.
Neuzugang Ricardo Ojeda Lara steht bereit. Im Vorjahr gewann der 25-Jährige (ATP 195) das Turnier in Büderich. Merkel schaute ihm zu, sprach ihn an, verpflichtete den Spanier für die Bundesliga. Merkel: „Ein typischer Spanier, ein unangenehmer Bringer, einer, der fast alles fehlerlos zurückspielt.“
Andrea Collarini, ein 26-jähriger Argentinier mit italienischem Zweitpass (ATP 268), gilt als Linkshänder mit solidem Sandplatztennis. Der Blau-Weiß-Teamchef schätzt ihn als „guten Jungen mit viel Potenzial“. Pedro Cachin, ebenfalls aus Argentinien, mit spanischem Zweitpass, hat sich im vergangenen Jahr in der Weltrangliste hochgespielt, liegt nun auf Rang 297, was aber in der ausgeglichenen Bundesliga nicht unbedingt ein Nachteil auf dem Platz sein muss, wie die ersten Duelle der Saison 2018 schon gezeigt haben. Die beschworene Unberechenbarkeit der Liga, sie ist keine bloße Floskel.
Federico Gaio ist ein alter Bekannter in Blau und Weiß. Seit drei Jahren spielt er für die Krefelder, holte im Vorjahr in den Doppeln wichtige Punkte. Merkel: „Im Einzel hat er sich stabilisiert.“ Der Mann aus Faenza wird die Krefelder Nummer vier sein.