Rainer Hoppe lebt für den SV Bayer Uerdingen
Der frühere Topspieler engagiert sich an mehreren Stellen in dem Großverein.
Krefeld. Rainer Hoppe, von Beruf Bankkaufmann, seit 2000 Mitglied beim SV Bayer Uerdingen, ist neben seiner Aufgabe als Trainer der Wasserballherren des Vereins auch 2. Vorsitzender.
Als Spieler gewann der heute 51-Jährige 1982 bei der WM in Ecuador die Bronzemedaille, genauso wie 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles und 1985 bei der EM. Im selben Jahr wurde er zudem Weltcupsieger. Er war dreimal Torschützenkönig der 1. Bundesliga und ist mit insgesamt 1324 Toren Rekordtorschütze. Ein Meistertitel glückte ihm allerdings nie, er wurde mit verschiedenen Vereinen zehnmal deutscher Vizemeister und einmal Pokalsieger.
Nach seiner aktiven Zeit engagierte er sich als Trainer und Funktionär beim mit rund 10 000 Mitgliedern größten Verein in Krefeld. „Wir haben es beim SV Bayer geschafft, in der Wasserball-Jugend und im Herrenbereich wieder Fuß zu fassen. Die Jugendmannschaften erreichen wieder die Endrunden bei den Deutschen Meisterschaften, die U 17 spielt jetzt in der Bundesliga.
Das ist die Basis für uns, um auch langfristig mit der 1. Mannschaft Erfolg zu haben. Ziel ist, mit jungen Eigengewächsen etwas aufzubauen“, sagt Hoppe. Nicht verhindern konnten Hoppe und seine Mitstreiter, dass in den vergangenen Jahren mehrere Topspieler nach Duisburg gewechselt sind. „Wenn wir die Talente hätten halten können, wäre die Zukunft schon gesichert“, glaubt er.
Ziel in dieser Saison sei, die A-Gruppe der DWL zu halten und die jungen Spieler sukzessive an die Spitze des deutschen Wasserballs heranzuführen. Hoppe pflegt einen regen Austausch mit der SV Krefeld 72, zum Beispiel in der Nachwuchsförderung. „Wenn man Spitzenwasserball in Krefeld anbieten will, braucht man gute Strukturen und ausreichende Ressourcen wie Trainingsfläche, Spieler, Trainer und finanzielle Mittel. Es reicht für beide Krefelder Vereine aktuell nicht aus, um von der Basisarbeit bis zum Spitzensport Wasserball auf höchstem Niveau zu betreiben und anzubieten.“
Das Kernproblem sei, dass SVK und SV Bayer unzureichend vom Verband gefördert werden. Die Anlage am Waldsee ist zwar Landesleistungsstützpunkt, speziell in der Nachwuchsförderung, bekommt dafür aber kein Geld. Hoppe: „Beim Verband muss ein Umdenken eintreten. Die Region Duisburg ist Olympiastützpunkt und Stützpunkttrainer werden dem Duisburger Verein kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich schätze den monetären Unterschied zu Duisburg auf bis zu 100 000 Euro pro Jahr.“
Der Bayer-Funktionär fordert vom Verband mehr Chancengleichheit, Transparenz und Förderung des Wettbewerbs. Die Konzentration auf Duisburg und Berlin müsse aufhören. Ursache des Übels, so der 51-Jährige: Einiger Funktionäre besetzen Posten im Verband und im Verein. „Dadurch entstehen Interessenskonflikte und fehlerhafte Entwicklungen“, stellt Hoppe, der Mitglied der Lizenzkommission der DWL ist, fest.