Rennabend im Stadtwald: Ein Oligarch liebt Krefeld

Der Kaukasier Zalim Bifov lässt zehn Pferde im Stall von Erika Mäder satteln. Am Mittwoch ist Rennabend im Stadtwald.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Krefeld. Wenn Mittwoch zwischen 17 bis 21 Uhr auf der Krefelder Galopprennbahn im Stadtwald bei freiem Eintritt insgesamt neun Rennen (mit einem Pony-Rennen zum Auftakt) gestartet werden, dann wird nicht nur auf der Stadtwald-Rennbahn und in deutschen Wettläden auf die Krefelder Starter gewettet. Auch in über 10 000 Wettshops in Frankreich, Teilen Spaniens und der Westschweiz wird geboten.

Von den Umsätzen dort kassiert der Krefelder Rennclub eine Provision. Rennclub-Präsident Jan Schreurs: „Davon wird der Renntag finanziert. Sonst hätten wir ihn nicht veranstalten können.“ Die PMU-Renntage sind bei den Veranstaltern begehrt. Krefeld profitiert sicher auch vom Netzwerk des Vorstandes, denn Krefelds Vize Denis Hartenstein ist in Personalunion Präsident der BGG, dem Zusammenschluss aller wichtigen Vereine.

Die Trainingszentrale Krefeld war noch beim Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden/Iffezheim mächtig im Gespräch. Dafür sorgte die Trainerin Erika Mäder, die mit dem Außenseiter Rad Dubawi das Europa-Gruppe III-Rennen um die Badener Meile gewann. Das Pferd gehört dem kaukasischen Oligarchen Zalim Bifov, der den Erfolg mit der Trainerin feierte: „Es war außerhalb von Russland sein größer Erfolg. Er hängt sehr an seinen Pferden und war schon mehrfach hier am Stall.“

Weil es ihm im Stadtwald so gut gefiel, stehen inzwischen zehn Pferde von ihm bei Erika Mäder, die als gebürtige Sächsin auch ihre noch vorhandenen russischen Sprachkenntnisse einbrachte: „Ansonsten unterhalten wir uns mit Händen und Füßen. Außerdem spricht der Manager perfekt deutsch.“

Die Kontakte in den Kaukasus kamen durch eine Freundin von Erika Mäder, die in der Nähe Münchens ein Futtermittel-Unternehmen betreibt. Erika und Lutz Mäder waren schon im Gestüt ihres neuen Großkunden. Das liegt in Naltschik, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Kabardino-Balkarien. Gesprochen wird kabardinisch und die Temperaturen beim Besuch lagen bei minus 15 Grad.

Mittwoch spricht Erika Mäder aber deutsch mit Steffi Hofer. Denn sie reitet im 6. Rennen den Wallach Top Tip aus dem Mäder-Stall. Der gehört nicht dem Oligarchen. Erika Mäder: „Das Rennen wollen wir unbedingt gewinnen.“ Steffi Hofer reitet in guter Form, gewann auch ein Rennen beim Frühjahrs-Meeting und liegt in der Jockey-Hitliste auf einem sehr guten fünften Platz mit 21 Siegen. Sieben davon schaffte sie mit dem Wallach Tasci, der in Iffezheim mit ihr im Sattel guter Dritter wurde.