Leichtathletik Schrader feiert Comeback in Götzis
Der Zehnkämpfer belegt Platz zwei mit guten 8 415 Punkten.
Uerdingen. Zehnkampf-Vizeweltmeister Michael Schrader feierte Sonntag nach fast zweijähriger Abstinenz beim 41. Mehrkampf—Meeting in Götzis ein vielversprechendes Comeback. Der 27-jährige, ehemalige Uerdinger Bayer-Athlet, der für den SC Hessen-Dreieich startet, musste mit 8 415 Punkten (Bestleistung: 8 670) dem drei Jahre jüngeren Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) mit 8 452 Punkten den Vortritt lassen. 2009 hatte Schrader mit 8 522 Punkten gewonnen.
Im abschließenden 1500 Meter Lauf hatte der Ex-Uerdinger noch versucht, seinen deutschen Kontrahenten von der Spitze zu verdrängen, doch selbst zwölf Sekunden Vorsprung reichten nicht. „Das war der schlechteste Zehnkampf, den ich je gemacht habe. Wichtig war jedoch die Punktzahl, denn die dürfte für die WM-Teilnahme reichen“, sagte er glücklich.
Der Deutsche Leichtathletik Verband hatte 8 200 Punkte als Norm festgesetzt und wird die drei besten Zehnkämpfer aus den Qualifikationen in Götzis und Ratingen (27./28. Juni) bei Normerfüllung nach Peking schicken. Dort hatte Schrader 2008 bei den Olympischen Spielen mit einem zehnten Platz seine internationale Karriere unter der Regie von Torsten Voss (52) begonnen.
Seit Sonntag hat Schrader mit seinem ehemaligen Trainer eine weitere Gemeinsamkeit. Denn nach 28 Jahren feierten die deutschen Zehnkämpfer in Götzis wieder einen Doppelsieg. Damals standen der Mainzer Siegfried Wentz (8645) und eben der damalige Schweriner Torsten Voss (8333) auf dem Siegerpodest ganz oben. Wenige Monate später wurde Voss in Rom Weltmeister, der nach wie vor das große Vorbild von Michael Schrader ist.