Schrader in der Oase der Ruhe vor dem WM-Stress
Zehnkämpfer Michael Schrader wird sich unweit der Hauptstadt auf die Herausforderungen der WM einstellen.
Krefeld. Der Masterplan für Zehnkämpfer Michael Schrader (Bayer Uerdingen) bis zur Leichtathletik- WM in Berlin (15. bis 23. August) steht: Bis Ende kommender Woche wird der 21-Jährige laut Trainer Torsten Voss eine aktive Erholungsphase einlegen, "danach folgt eine weitere Woche der Anpassung für die grundlegende WM-Trainingsphase, die Anfang Juli beginnt", glaubt Voss die richtige Mischung für die letzten 62 Tage bis zum ersten Startschuss im Berliner Olympiastadion gefunden zu haben.
Ab dem 12. Juli wird sich der Weltranglisten-Erste im Zehnkampf dann samt Trainer- und Betreuerstab und den zwei weiteren noch zu nominierenden Zehnkämfern im 20 Kilometer östlich von Berlin gelegenen Bundesleistungszentrum Kienbaum für 10 bis 14 Tage auf die WM-Strapazen vorbereiten. Kienbaum wird von den Leichtathleten als eine Oase der Ruhe geschätzt, wo sich in waldreicher Luft und fernab jeglichen Trubels eine optimale Vorbereitung auf die WM in Berlin ermöglichen lässt.
"Danach werden wir unangemeldet bei einigen kleineren Dorfsportfesten auftauchen und in einigen Einzeldisziplinen die Form testen", sagt Voss weiter. Er hat schon genaue Wettkämpfe im Blick, will seinen Schützling aber in den nächsten Wochen so gut wie möglich von unnötigem Trubel fernhalten.
Aus diesem Grund wird der 21-Jährige am Samstag oder Sonntag dem Mehrkampfmeeting in Ratingen fernbleiben. "Der Wirbel um Michaels Person in den letzten drei Wochen war schon immens, ab jetzt konzentrieren wir uns wieder auf das eigentliche Geschäft, den Zehnkampf", sagt Voss. Wie bei Bundestrainer Claus Marek in den vergangenen Jahren üblich, müssen sich die drei fest nominierten WM-Zehnkämpfer sowie ein Ersatzmann allerdings einem öffentlichen Formtest unterziehen. "Geplant ist ein Dreikampf, bestehend aus 110m Hürden, Diskus und Stabhochsprung am 9. August in Marburg, dem zweiten Tag des Zehnkampf-Länderkampfes zwischen Deutschland und den USA. Beim sogenannten Thorpe-Cup schicken beide Nationen Jahr für Jahr hoffnungsvolle Talente ins Rennen.