Unterwasserrugby Schwimmen, tauchen, stopfen
Vor der Endrunde im Unterwasserrugby im Badezentrum stellt die WZ den Sport genauer vor.
Krefeld. Es ist noch eine recht exotische Wassersportart. Ein Ballspiel im dreidimensionalen Raum. Am Samstag und Sonntag richtet der DUC Krefeld erstmals die Endrunde um die deutsche Meisterschaft im Unterwasserrugby aus. Der Gastgeber rechnet sich als westdeutscher Titelträger und Vorjahresdritter bei der 44. Auflage immerhin Außenseiterchancen im Badezentrum aus. „Wer einmal diesen Sport betrieben hat, bleibt meist dabei“, sagt DUC-Spieler Sebastian Grothaus, einer von 45 Aktiven im Krefelder Verein, über das Rugby unter Wasser. Die WZ stellt den Sport näher vor.
Der dreidimensionale Raum und der Widerstand des Wassers eröffnen völlig neue Möglichkeiten, verlangen jedoch auch Kraft, Ausdauer und Übersicht. Faszinierend ist, dass man sich wie beim Finswimming in alle Richtungen frei bewegen kann und dazu den Spaß einer Vollkontakt-Mannschaftssportart hat. Vor allem aus dem Handball und Fußball kommen die Spieler, die sich für diese verletzungsarme, trotzdem aber intensive Sportart entscheiden.
Gespielt wird ohne Taucherflasche — nur mit Flossen, Tauchermaske und Schnorchel im tiefen Sprungbecken. Im Wasser befinden sich von jeder Mannschaft sechs Spieler. Diese sind die meiste Zeit unter Wasser und kommen zum Luft holen an die Wasseroberfläche. Da das ziemlich kraftraubend ist, hat jede Mannschaft sechs Wechselspieler. So wird im Minutentakt gewechselt. Ausgenommen von Schlagen, Treten, Beißen, Kratzen, Würgen, Hebeln und Angriffen auf die Ausrüstung, ist alles erlaubt. Jedoch darf nur der ballführende Spieler angegriffen werden und andere angreifen.
Ziel ist es, den Ball in einer Spielzeit von 30 Minuten (2 x 15) so oft wie möglich in den auf dem Beckenboden stehenden Metallkorb der gegnerischen Mannschaft zu stopfen. Wegen der hohen Intensität bleiben die Spieler selten länger als 25 Sekunden unter Wasser.
Der Ball darf nicht über der Oberfläche des Wassers geführt werden. Anders als beim normalen Rugby wird der Ball auch nach vorne gepasst. Zum Passen wird der Ball, wie beim Kugelstoßen, vom Körper weggedrückt und driftet bis zu zwei Meter weit.
Einfache Fouls werden mit einem Freistoß geahndet, schwerere Vergehen, wie das absichtliche Schlagen eines Gegners, werden wie im Eishockey mit einer Strafzeit von zwei Minuten bestraft. Verhindert ein Spieler durch ein Foul eine klare Torchance, folgt ein Strafstoß. Dabei hat der Angreifer im 1:1-Duell 45 Sekunden Zeit ein Tor zu erzielen.