Stadtmeisterschaft der Kutschenfahrer: Feiner Zwirn auf prachtvollen Gespannen
Hülser Bruch: Nach der Dressur und dem Hindernis-Parcours standen die neuen Stadtmeister fest.
Krefeld. Als am späten Sonntagvormittag das Dressurfahren auf dem großen Weidenplatz der Reitanlage Kühnen beginnt, ist nicht auszumachen, wer aufgeregter ist - die Pferde, die Gespannführer oder die Preisrichter.
Bei dem dreistufigen Turnier, mit dem auch die Stadtmeisterschaft ausgetragen wird, sind acht Einspänner angetreten. Zuerst geht es um das Dressurfahren. Dabei ist eine genau festgelegte Choreografie zu erfüllen. 18 Aufgaben vom Traben bis zum Zehn-Sekunden-Stillstand sind vorgeschrieben. Die Fahrer, unterstützt durch einen Beifahrer, lenken ihre prachtvollen Kutschen gekonnt über die Wiese und bekommen dann sofort ihre Punktzahl genannt.
Fahrwart Axel Gohl, der das Turnier mit Annegret Hülsmann und Michael Streaten organisiert hat, ist zufrieden, dass es noch trocken ist. Nach einer Stunde sind die acht Gespanne durch, die interessierten und pferdenärrischen Besucher zieht es nun hinüber zum Sandplatz. Dort startet der zweite Teil des Wettbewerbs, das Hindernisfahren. 14 Mal muss man kleine Durchlässe passieren und, je nach Temperament von Pferd und Lenker, fährt man auf Zeit oder auf Sicherheit.
Hinzu kommt ein weiteres Hindernis, der stark einsetzende Regen. Sechs der acht Gespanne lassen es sich nicht nehmen, auch noch die dritte Prüfung abzulegen, das kombinierte Hindernisfahren mit zusätzlichen Geländehindernissen. Derweil sind einige Besucher schon längst im Reiterstübchen verschwunden und laben sich an Bier, Kaffee und gespendetem Kuchen.
Die Gespanne kommen überwiegend aus Hüls, aber auch aus Rheurdt und Hamminkeln vom dortigen Verein Ruhrpott-Reiter. Alle Kutschenlenker und Beifahrer haben sich traditionell feingemacht, es gibt Hüte in allen Farben und Formen zu sehen. Und die Pferde sind natürlich ebenfalls fein herausgeputzt.