Ehrung Ehrhoff – die Eishockey-Ikone auf dem Weg ins normale Leben
Krefeld · Der Meister-Pinguin von 2003 sagt ein Jahr nach dem Karriere-Ende: „Ich war vorbereitet, habe jetzt andere Aufgaben.“ Der Stadtsportbund Krefeld ehrte die Sportler des Jahres in vielen Kategorien.
Es ist eine Verneigung vor seiner Leistung. Christian Ehrhoff ist von einer Jury des Stadtsportbundes Krefeld zum „Sportler des Jahres 2018“ gewählt worden, und am Freitag bei der 3. Sport-Gala geehrt worden. Ehrhoff zeigte sich gerührt ob der Wertschätzung und Anerkennung: „Für mich ist es schön, wenn die Leute sagen, schade, er hätte doch noch weiterspielen können.“
Ehrhoff: „Der mentale Druck als Profi ist nicht zu unterschätzen“
Der einstige Eishockeyprofi Ehrhoff holt jetzt morgens Brötchen beim Bäcker, fährt seine Kinder in Schule und Kita. Und das alles ohne Schlittschuhe am Fuß. Dabei waren die es, die seine beispiellose Karriere begleiteten und noch Einiges mehr, was zu einem Profi im Eishockey seines Kalibers gehört. Es war Silber bei Olympia, das ihn und seine Kollegen der Nationalmannschaft zu Helden im Februar 2018 werden ließ. Ein historischer Erfolg, vielleicht einer für die Ewigkeit. Oder sollte irgendwann mal eine Nationalmannschaft Gold gewinnen bei Olympia? Ehrhoff muss sich darum nicht mehr kümmern. Ja, sagt er, es sei ein großer Schritt gewesen aufzuhören. „Aber ich war vorbereitet, habe jetzt andere Aufgaben. Der mentale Druck als Profi ist nicht zu unterschätzen.“
„Wir bewegen Krefeld“ lautet das Credo des Stadtsportbundes
Gut 200 Gäste feierten im Stadtwaldhaus Aktive aus zahlreichen Sportarten mit vielen, vielen Erfolgen, auch hochrangigen. „Wir bewegen Krefeld“ lautet das Motto des Stadtsportbundes. Und was da alles die Bühne rauf und runter stolzierte, geehrt, gefeiert und mit Applaus bedacht wurde, war beachtlich. Vor allem das Gros der geehrten Perspektivsportler zeigt die Vielfalt, Dichte und Leistungsbereitschaft des Sports in deiser Stadt.
Und doch ist nicht alles eitel Sonnenschein an diesem Abend. Ja, die Sportstätten sind marode, sagte SSB-Chef Dieter Hofmann. Der Breiten- und Vereinssport müsse nachhaltiger unterstützt werden, gleichwohl nicht gegen den Profisport ausgespielt werden. Denn der Profisport sei für die Außenwirkung der Stadt wichtig.
Oberbürgermeister Frank Meyer lobte das belebte Zusammenspiel von Sport und Kultur, die oft gegensätzlicher kaum hätten sein können, sowie die sehr gute Zusammenarbeit des Sports mit den Schulen in Krefeld. Sport sei zudem ein wesentlicher Beitrag zur Lebensqualität in der Stadt.