Tennis: Die Großen der Liga ärgern
Mit dem kleinsten Etat, aber einem guten Team geht Blau-Weiß in die Bundesligasaison.
Krefeld. Hajo Ploenes ist sichtlich zufrieden. Der Chef des Krefelder Traditionsvereins HTC Blau-Weiß Krefeld lehnt sich entspannt zurück und freut sich auf die Tennis-Bundesliga. "Wo bekommen wir in dieser Region solches Spitzentennis live zu sehen?", fragt Ploenes in die Runde der Pressevertreter.
Der "Macher" von der Hüttenallee präsentiert in der neuen Bundesligarunde wieder ein erlesenes Feld guter, erfolgshungriger Akteure und ist überzeugt, dass die Tennisfans auf ihre Kosten kommen. Noch sieben Tage - dann startet die 1. Bundesliga. Der HTC Blau-Weiß Krefeld beginnt auswärts mit dem Spiel beim TC Kurhaus Lambertz Aachen. Das erste Heimspiel im Stadtwald steht am 6. Juli auf dem Programm, wenn sich der TC BW Halle in Krefeld vorstellt.
Nicht wenige erinnern sich noch an die großartige Saison im Vorjahr, als Blau-Weiß als "Hecht im Karpfenteich" auftrat. Zeitweise hatten die Krefelder sogar die Tabellenführung inne und lehrten dabei die Favoriten das Fürchten. Auch in der neuen Spielzeit wollen die Blau-Weißen die Großen der Liga ärgern und haben sich aus diesem Grund ein neues Quartett an Land gezogen.
Brian Dabul aus Argentinien ist derzeit 133. der ATP-Rangliste und spielt auf der Spitzenposition. Der 24-Jährige war in den letzten Tagen beim Turnier in Wimbledon aktiv, verlor aber im Hauptfeld in der ersten Runde gegen den Spanier Feliciano Lopez in vier Sätzen.
Sein Landsmann Christian Villagran spielt zwar um 100 Positionen höher als Dabul, gilt aber dennoch als sicherer Sandplatzspezialist. Beide müssen sich mit ihren Einsätzen in Krefeld abwechseln, da nur ein Nicht-EU-Ausländer eingesetzt werden darf.
Aus Süd-Europa gesellen sich Juan-Martin Aranguren (Spanien) sowie der Italiener Francesco Aldi dazu. Aus dem Vorjahresteam sind mit Diego Junqueira, Franco Ferreiro, Fred Hemmes und Dennis van Scheppingen vier starke Spieler verblieben. "Wir haben zwar den kleinsten Etat der Liga, aber bestimmt nicht die schlechteste Mannschaft", sagt Ploenes.
Priorität hat zunächst der Klassenerhalt. Allerdings haben alle Teams personell mächtig aufgerüstet, so dass die Zielsetzung für Blau-Weiß kein leichtes Unterfangen sein wird. Die vier Heimspiele sind echte Knaller. Es kommt der amtierende Deutsche Meister GW Mannheim, der mit Jürgen Melzer und Benjamin Becker Publikumsmagnete in seinen Reihen hat.
Wenn Etuf Essen im Stadtwald antritt, steht Philipp Kohlschreiber auf dem Platz, und bei BW Neuss ist der Italiener Potito Starace der Star. Ein Wiedersehen könnte mit dem letztjährigen Krefelder Publikumsliebling Maximo Gonzales geben, der beim Konkurrenten Halle gelandet ist.