Tischtennis: SC Bayer muss Abstieg sportlich schaffen
Nach dem Rückzug eines Sponsors fehlt für die 2. Liga das Geld.
Uerdingen. Die Tischtennis-Bundesliga-Teams des SC Bayer Uerdingen stehen nach dem Rückzug eines Sponsors vor dem Aus. Unabhängig vom weiteren sportlichen Verlauf der Saison, wird der Klub seine Mannschaften wohl nicht in der Zweiten Liga halten können. "Nachdem unsere Bemühungen, nochmals einen Etatzuschuss durch die Bayer AG für das Unternehmen 2. Bundesliga zu bekommen, fehlgeschlagen sind, werden wir zur neuen Saison sowohl mit den Herren als auch mit den Damen nur noch in der Regionalliga aufschlagen können", sagte Tischtennis-Sportwart Sebastian Rangs vom SC Bayer am Dienstag der WZ.
Dass Bayer für den abgesprungenen Sponsor nicht in die Bresche springt, ist indes keine Überraschung: "Der Bayer-Konzern fördert nach wie vor unseren Gesamtverein. Wir bekommen Spenden, und nach unserem Gutdünken werden die Gelder dann an die entsprechenden Abteilungen verteilt", sagt Wilfried Hocks, Vorstandsvorsitzender des SC Bayer, "die Tischtennis-Abteilung bekommt also weiter Geld, aber in einem angemessenen Rahmen."
Dabei könnte es sich für Bayer als besonders problematisch erweisen, dass es gemäß der Wettspielordnung des Westdeutschen Tischtennis Verbandes keinen freiwilligen Absteiger aus der Zweiten Liga in die Regionalliga geben kann. Folglich müsste Bayer aus dem Spielbetrieb gelöscht werden. Damit steht der SC vor den Heimspielen in der 2.Bundesliga der Damen gegen Uentrop (Sa., 14 Uhr) und Willich (So., 14 Uhr) vor der unangenehmen Situation, den Abstieg sportlich schaffen zu müssen.
Im Vorfeld kündigt Rangs an, dass die Bayer-Damen aufgestellt werden, um zu verlieren: "Das tut uns nicht nur für den Gegner, sondern vor allem auch für unsere Mädchen sehr leid. Insbesondere mit Blick auf Ying-Ni Zhan, die bei uns das Tischtennis erlernte, und Lara Broich, die schon viele Jahre bei uns spielt, bedauern wir diese alles andere als erfreuliche Entscheidung zutiefst", so Rangs. Bei den Herren sieht es dagegen "gut" aus. Sie liegen mit 0:22 Punkten abgeschlagen am Tabellenende und müssen gegen Dortmund (Sa., 19.30 Uhr) auf Marciej Pietkiewicz verzichten. Folglich könnten sie sich einen Sieg gegen Hagen (So., 14 Uhr) durchaus erlauben.