DFB erteilt Lizenz KFC Uerdingen steigt in die 3. Liga auf

Frankfurt/Main (dpa) - Große Erleichterung in Krefeld, riesige Enttäuschung in Mannheim: Der KFC Uerdingen steht als Rückkehrer in den Profifußball fest und darf endgültig in die 3. Liga aufsteigen.

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Der Zulassungsbeschwerdeausschuss des Deutschen Fußball-Bundes entschied einstimmig für den ehemaligen DFB-Pokalsieger und wird den Krefeldern die Lizenz erteilen. „Die Voraussetzungen sind gegeben“, erklärte DFB-Vizepräsident Rainer Koch in Frankfurt am Main.

Nach eingehender Prüfung sei klar, dass die geforderte Liquiditätsreserve über 1,2 Millionen Euro doch rechtzeitig vom KFC überwiesen, jedoch von der zuständigen Bank zu spät gutgeschrieben worden sei, erläuterte Koch. Der in den Aufstiegsspielen unterlegene Gegner SV Waldhof Mannheim bleibt Regionalligist.

Uerdingens Rechtsbeistand Christoph Schickhardt reagierte erfreut auf die Entscheidung und lobte den DFB, der sich in dieser Causa „absolut korrekt“ verhalten habe. „Wenn das sportliche Ergebnis auch mit dem am Grünen Tisch übereinstimmt, ist es richtig“, hielt der Sportrechts-Experte fest. Die Verhandlung am Montag vor dem Zulassungsbeschwerdeausschuss sei „absolut notwendig“ gewesen. „Wir können uns jetzt dem Sport zuwenden“, sagte Schickhardt.

In der vergangenen Woche saß der Schock in Uerdingen noch tief. Denn in den Playoffs gegen den Südwest-Zweiten Mannheim war der Mannschaft von Trainer Stefan Krämer mit 1:0 im Heimspiel und mit dem Sieg im Carl-Benz-Stadion sportlich der Durchmarsch in die 3. Liga gelungen. Nach Ausschreitungen von Waldhof-Fans hatte der DFB die entscheidende zweite Begegnung mit 2:0 für den KFC gewertet.

Doch dann verkündete der DFB die zunächst niederschmetternde Nachricht, dass die geforderte Liquiditätsreserve des KFC Uerdingen möglicherweise erst nach Ablauf der Ausschlussfrist eingegangen sei. Die Nichteinhaltung der Frist hätte nach den Statuten zur Folge, dass die Bedingung nicht erfüllt ist und daher keine Zulassung erteilt werden könnte.

Koch erläuterte, dass die Zahlung der Uerdinger von 1,2 Millionen Euro am 29. Mai um 7.50 Uhr bei der DFB-Bank geleistet worden sei. Doch weil der Betrag erst nach der 15.30-Uhr-Frist am gleichen Tag gutgeschrieben wurde, sah sich der Verband zu einer nochmaligen Überprüfung veranlasst. „Gründlichkeit vor Eile hat sich durchgesetzt“, sagte Schickhardt.

Die Mannheimer reagierten irritiert. „Ich sehe das eher schwierig aktuell. Ich werde mit Sicherheit nochmal mit dem DFB sprechen und mir das in einem persönlichen Gespräch erklären lassen“, sagte Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp der Deutschen Presse-Agentur. „Für beide Vereine waren die vergangenen Tage eine Extremsituation, für Uerdingen sicher noch mehr als für uns“, sagte Kompp. „Wichtig ist, dass man für die Zukunft klarere Verhältnisse schafft und klare Fristen setzt.“ Das will der DFB nun tun.

Am Montag vor einer Woche hatte der KFC mit großer Euphorie („Der KFC ist wieder da“) im Krefelder Rathaus längst den zweiten Aufstieg nacheinander gefeiert. Danach wurde es turbulent: Der Verein mit Präsident und Geldgeber Michail Ponomarew kontrollierte noch einmal alles und kam zu der Erkenntnis, alle Unterlagen komplett eingereicht zu haben „und allen Anforderungen rechtzeitig nachgekommen zu sein“.

Der KFC vertrat von Beginn an eine klare Meinung. Im Lizenzverfahren habe der Verein „alle Punkte in vollem Umfang erfüllt, zu hundert Prozent transparent und korrekt gearbeitet und finanzielle Garantien in einer Höhe abgegeben, die in dieser Liga in Deutschland einmalig sind“. Das Geld sei sogar zwei Mal überwiesen worden, was auch der DFB bestätigte. „Unsere Garantien sind tadellos und finanziell die stärksten in der 3. Liga“, hatte Ponomarew wissen lassen. Für den Fall der Nicht-Zulassung hatte der Uerdinger Geldgeber seinen Rückzug angekündigt.