Triathlon „Triathlon bei uns ist Familiensache“

Warum die Veranstaltung am Elfrather See so beliebt ist - vor allem bei den vielen Volkstriathleten.

Foto: Lothar Strücken(Lothar Strücken)

Krefeld. Familiär ist, ja auch ein bisschen besonders. Die 500 Volkstriathleten unter den rund 1000 Aktiven geben der der Premiere des Covestro-Triathlons am Elfrather Seeeine spezielle Note.

Foto: Lothar Strücken(Lothar Strücken)

Früh schon haben sich die Familienangehörigen mit Rasseln, Fahnen und Tröten ausgerüstet, produzieren entlang der Strecke für Ohren betäubenden Lärm. Die Volks-Triathleten sind Amateure in der Dreifach-Ausdauersport. Doch wie die Profis haben viele ihre speziellen Rituale vor dem Start. Bei der einen ist der Helm immer links auf dem Lenker drapiert, beim anderen sind drei Bananen 30 Minuten vor dem Sprung ins kalte Nassabsolute Pflicht. Der Nächste sitzt zusammengekauert vor dem Rad in der Wechselzone und fokussiert sich auf die 500 Meter lange Schwimmstrecke, das 20 Kilometer lange Radfahren und den abschließenden fünf Kilometer Lauf.

Der 53-jährige Jürgen Eckert und sein acht Jahre älterer Sportskollege Norbert Miethke aus Verberg sind knapp ein Jahrzehnt dabei. Für Miethke ist der Elfrather Triathlon eine Pflichtveranstaltung: „Die Stimmung hier ist einfach riesig, zudem habe ich großen Respekt vor den vielen ehrenamtlichen Helfern, die eine tolle Veranstaltung organisieren“. Normalerweise ist das Duo mit vier weiteren Kollegen vom Team Montag allein bei Wettkämpfen unterwegs. Der Team-Name entstand durch den regelmäßigen Trainingstag. Dann startet das Sextett zu meist 40 Kilometer langen Trainingsrunden an den Niederrhein. Doch in Elfrath sind alle Familienangehörigen dabei. Jürgen Eckert sagt: „Das nimmt mir die Nervosität, der Spaß rückt in den Vordergrund und ich freue mich jedes Mal bei meinen Leuten vorbei zu kommen.“ Der 32-jährige Krefelder, Peter Machel, ist schon zum zwölften Mal dabei, ging im ersten Jahr noch mit dem Trekkingbike auf die Strecke: „Ich liebe die dreifache Belastung und Abwechslung, aber das Schwimmen ist nicht so mein Ding. Meine Familie kommt später. Ich genieße es vor dem Wettkampf mit mir allein zu sein.“

Ulrich Funger, 53 Jahre alt und von Beruf Statiker, mit Büro in Krefeld, ist ebenfalls allein am Start: „Die Streckenlänge beim Volkstriathlon ist genau richtig, um fit zu bleiben. Die Atmosphäre ist großartig und motiviert. Außerdem ist es spannend, die vielen Rennräder mit der neusten Technik zu studieren.“ Gleich im Dreierpack am Start ist die Familie Milz aus dem Eifel-Örtchen Nettersheim. Papa Dieter startet für die Berufsfeuerwehr Köln bei der NRW-Meisterschaft. Die Töchter Elisa und Annika wollten vor Jahren nicht länger zuschauen und waren nun über die olympische Distanz am Start: „Triathlon bei uns ist Familiensache. Die Veranstaltung ist etwas Besonderes. Leider wehte heute ein starker Wind über die Radstrecke.“

Erste Frau bei den Volks-Triathletinnen ist die Düsseldorferin Rebecca Eberhard: „Ich bin zum ersten Mal hier, es macht unheimlich Spaß am See entlang zu laufen. Das ich Erste geworden bin, kann ich nicht glauben, ist schön aber nicht mein Ziel gewesen.“

Julien Thiele, Veranstaltungschef des SC Bayer, ist zufrieden: „Außer einem frei laufenden Hund auf der Laufstrecke, der eingefangen wurde und lästigen Wespen hat alles auf den Punkt gepasst.“