Triathlon: Schwimmen als Strapaze
Selbst Steffen Driesen und Anne Poleska hatten im Elfrather See zu kämpfen.
Uerdingen. Der Bayer-Triathlon am Elfrather See ist Krefelds Sportfestival schlechthin. "Put up your hands in the air, schallte es aus den Boxen in der Wechselzone am Elfrather See.
Die Mönchengladbacher CBB-Discjockeys mit Walter Stahl am Mischpult heizten mit dem über zehn Jahre alten Gassenhauer der "Black and White Brothers den Scharen von Volkstriathleten und vielen tausend Zuschauern mächtig ein.
Bei bestem Triathlonwetter schwappte die Stimmung etliche Male über, wurden Spitzen- wie Breitensportler lautstark unterstützt und freute sich so mancher Newcomer den harten Kampf im Ausdauer-Dreikampf gewonnen zu haben.
"Ich bin um eine Erfahrung reicher, die ich aber nicht missen möchte. Das war ein tolles Erlebnis und ein harter Kampf mit dem inneren Schweinehund, strahlte Harry Hecker, Ex-Oppumer Handball-Torwart-Urgestein, als er den langersehnten Zielstrich erreicht hatte.
Der 55-Jährige war wie viele Volkstriathleten erstmals dabei und staunte nicht schlecht, dass die 5-Kilometer Laufzeit fast fünf Minuten langsamer war als im Training. Schwimmen und Radfahren hatten auch bei Hecker ihren Tribut gefordert.
Einen Kempener Doppelsieg gab es auf der Volkstriathlonstrecke (500 m Schwimmen, 20 km Rad, 5 Km-Lauf) durch den 43-jährige Bernd Meyer (1:00,12 Std.) und Jennifer Marxen (W25/1:11,53 Std.). "Wir haben über die Jahre die optimale Mischung für Sportler jeder Couleur erzielt. Die Organisation läuft gut. Bis auf zwei kleine Radunfälle lief alles bestens, zog Bayer-Triathlonchef Dieter Hofmann ein rundum positives Fazit.
Gleich zwei Bayer-Mannschaften könnte Hofmann in der nächsten Saison in der zweiten Triathlon-Bundesliga melden. Denn nach dem dritten Platz der ersten Uerdinger Mannschaft beim Zweitligafinale am Sonntag in Schneeberg feierte am Elfrather See nun die zweite Bayer-Mannschaft den NRW-Landesmeistertitel und damit den Aufstieg in die zweite Liga. "Dazu wird es wohl schon allein aus Kostengründen nicht kommen. Doch der Erfolg zeigt, wie stark unsere Triathleten sind, meinte Hofmann.
Von vielen neugierigen Augen beobachtet wurden die Staffelwettbewerbe. Dort siegte erwartungsgemäß die "Promistaffel mit Schwimm-Ass Steffen Driesen, dem Krefelder Radsportexperten Tim Weyers und dem erst 21-jährigen Niederländer Evert Scheltinga, der ansonsten für den SC Bayer startet.
"Das war ein Kampf wie gegen Windmühlen. Das Ziel kam überhaupt nicht näher. Schwimmen beim Triathlon ist eben nicht schwimmen im Becken, stand Driesen später völlig ausgepumpt am See. Der Bayer-Schwimmer kam trotzdem als Erster aus dem Wasser, einige Sekunden später Krefelds Schimmkönigin Anne Poleska: "Ich bin nach dem Start einfach hinter Steffen her, so lange ich konnte.
Das Schwimmen hier ist eine richtige Strapaze, war der Bronze- Medaillengewinnerin trotz großem Spaß die sportliche Anstrengung anzusehen. Mit Onkel Norbert Hüstermann und Jochen Urban gab es am Ende den dritten Platz.