"Unglücklicher kann das Spiel für einen Torwart nicht laufen"
Drei Fragen an den Ex-Nationaltorwart Wolfgang Kleff.
Mönchengladbach/Krefeld. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Immerhin hat Gladbachs Torwart Christofer Heimeroth nach der 1:3-Auftakt-Niederlage gegen den VfBStuttgart seinen Patzer beim Führungstor der Gäste eingesehen. "Den kann man auch halten", sagte er.
Aber solche Fehler passieren immer mal wieder, wie Torwart-Legende Wolfgang Kleff (61) - 321 Bundesligaspiele für Borussia Mönchengladbach - aus eigener Erfahrung weiß. Die WZ sprach mit dem früheren Klassekeeper, von dessen Fangkünsten vor nicht allzu langer Zeit auch die Torhüter beim KFC Uerdingen profitierten.
Frage: Herr Kleff, hat Borussia Mönchengladbach ein Torwartproblem?
Kleff: Es ist nicht meine Aufgabe, das zu beurteilen. Jeder im Stadion oder vor dem Fernseher hat doch gesehen, wie sich das Spiel entwickelt hat und wie die Tore gefallen sind. Eins steht auf jeden Fall fest: Unglücklicher kann das Spiel für einen Torwart nicht laufen. Borussia muss ja eigentlich in Führung gehen, und dann hält Stuttgarts Hitzlsperger ungestört einfach mal drauf. Christofer hat’s ja zugegeben: Der war haltbar.
Kleff: Er ist sicher ein guter Torhüter, aber ich glaube, dass Heimeroth bei den Zuschauern nicht die Anerkennung hat, die jeder Keeper braucht. Das macht - bei allem Zuspruch der sportlichen Leitung - die Sache nicht leichter, und nach dem ersten Fehler fängst du an nachzudenken, wirst nervös und bist nicht mehr richtig im Spiel drin.
Kleff: Ich wünsche Christofer Heimeroth, dass er mental gut vorbereitet ins Spiel geht, an seine eigenen Stärken glaubt und ordentlich zu tun bekommt. Das Spiel kommt für ihn zur richtigen Zeit , um sich zu beweisen und vielleicht mit der einen oder anderen Parade der Borussia zum ersten Punktgewinn oder gar Sieg zu verhelfen.