Das Ende einer langen Leidenszeit
Vor eineinhalb Jahren verletzte sich Daniel Lingen. Jetzt spielt der 23-Jährige wieder für den Oberligisten VfR Fischeln.
Fischeln. Auf diesen Moment hat Daniel Lingen lange warten müssen. Am Sonntag könnte sich der Rechtsverteidiger des VfR Fischeln nach langer Zeit mal wieder dem Heimpublikum präsentieren — im Spitzenvergleich mit der SSVg Velbert. Es wäre sein erste Auftritt für die erste Mannschaft in einem Pflichtspiel nach eineinhalb Jahren. Damals, am 26. Mai 2013, begann die Leidensgeschichte des jungen Krefelders. Am letzten Spieltag, als Fischeln sich als Absteiger aus der Oberliga verabschiedete, zog sich Lingen einen Muskelbündelriss zu, musste im Sommertraining kürzer treten. Am ersten Spieltag der neuen Saison dann das: Nach wenigen Minuten verletzt sich Lingen im Zweikampf im Spiel der Reserve. Die Diagnose: Außen- und Innenbandriss, dazu eine Kapselverletzung und ein gesplitterter Fußknochen.
„Ich habe gedacht, das dauert nur zwei Monate, aber es gab immer wieder Rückschläge“, sagt der Hülser. Beim Laufen spürte Lingen immer wieder Schmerzen im linken Fuß. Was folgte, war ein Behandlungsmarathon. Viel Reha, viel Physiotherapie, viel Zuschauen, wie sein Team über die Monate den Weg zurück in die Oberliga ebnete. Zweifel kamen auf. „Es war kein Ende abzusehen. Mittendrin habe ich mir schon gesagt: Wenn es nicht mehr geht mit dem Fußball, dann geht es eben nicht mehr“, sagt Lingen. „Doch als ich der Mannschaft beim Spielen zugeschaut habe, ist die Lust zurückgekommen. Da habe ich gewusst, für was ich das mache.“
Das Durchhalten lohnte sich. Es ging bergauf. Seit dem Sommer trainiert der Master-Student für Business-Management wieder bei der ersten Mannschaft mit, Praxis sammelte er in der Reserve. Der Weg zurück war weit. Die Position Außenverteidiger bedarf einer besonderen Fitness sowie Lauf- und Zweikampfstärke.
Eine Angst vor den Duellen verspürt der 23-Jährige nicht: „Man denkt schon etwas daran, aber im Spiel ist es weg.“ Zudem kehrt Lingen in eine Mannschaft zurück, die spielerisch stärker ist als vor eineinhalb Jahren. Auf einen Einsatz gegen den Regionalliga-Absteiger und Tabellenvierten Velbert freut sich Lingen: „Wenn wir alles abrufen, können wir trotz der Verletzten die drei Punkte in Fischeln behalten“, sagt der Verteidiger, der in der Vorwoche sein Comeback feierte — in Sonsbeck, an dem Ort, wo seine Leidensgeschichte begann.