So baut der VfR Fischeln am Wunder

Die Fußballer des Oberligisten arbeiten nach einer verkorksten Hinrunde nachhaltig an der Mission Klassenerhalt.

Foto: Andreas Bischof

Noch haben sie bei Fußball-Oberligist VfR Fischeln die Hoffnung auf den Klassenerhalt nicht aufgegeben. Die Vorbereitung auf die restlichen 16 Ligaspiele hat begonnen. Sechs Punkte Rückstand sind es bis zu Platz 14.

Vereinsboss Thomas Schlösser und Trainer Josef Cherfi arbeiten am Fischelner Wunder. Das erste Halbjahr, der Absturz des Vorjahresvierten auf den vorletzten Platz, mit zwölf Punkten aus 18 Spielen, darf sich nicht wiederholen. Schlösser sagt: „Die Spieler haben mir versichert, dass sie nun alles geben werden. Den inneren Schweinehund überwinden und sich aufraffen. Der Urlaub oder der Geburtstag der Großtante muss dann eben mal hinten anstehen.“ Priorität soll der VfR Fischeln haben.

Das war auch ein Problem der bisherigen Saison gewesen. Immer wieder Ausfälle — viele Urlaube, viele Verletzte, zwischenzeitlich trainierte Cherfi mit weniger als zehn Kader-Spielern. Das ist einer Mannschaft mit Oberliga-Ansprüchen eigentlich unwürdig.

„Die Anwesenheit der Spieler“ sei der entscheidende Faktor, meint Trainer Cherfi. Schlösser: „Die Spieler haben eingesehen, dass sie mit dem bisherigen Aufwand auf Dauer keine Oberliga spielen können. Sie haben mir gegenüber deutliche Besserung gelobt. Ich bin gespannt, ob die Jungs zu ihrer Zusage stehen.“ Cherfi ist sicher: „Es geht in erster Linie darum, unsere Stammspieler fit zu kriegen. Sie haben genug Qualität. Aber sie müssen fit sein.“ In dieser Woche wird extra noch eine Leistungsdiagnostik gemacht.

Die Ausfallliste war während der Sommervorbereitung lang. Das Ergebnis: eine schwache erste Saisonhälfte, viele Spieler auf unterschiedlichem Niveau. Dazu auch immer wieder hier und da „Wehwehchen“, wie es Cherfi einmal nannte. Verstärkung soll von außen kommen. Das Finden dieser „fertigen Spieler“, die dem VfR Fischeln sofort helfen und Stabilität verschaffen, aber gestaltet sich schwierig. Schlösser: „Bei unserem Budget ist es nicht so einfach. Es läuft nicht so wie erhofft. Wenn der abgebende Verein nein sagt, dann sind wir nur zweiter Sieger.“ Der Vorsitzende fügt an: „Die Mannschaft hat auch jetzt das Potenzial, den Klassenerhalt zu schaffen.“

Sei das Team komplett im Training, könnte man auch am neuralgischen Punkt besser arbeiten. Die seit Jahren auffällige Defensivschwäche schlägt voll durch, auch weil die ehemals so starke Offensive zu wenig Tore erzielt. Nur 28 in 18 Spielen.

Das Team kassiert zu viele Treffer, verteidigt im Verbund nicht gut genug — 2,6 Gegentore pro Spiel. Der Wert eines Absteigers. Weiter fehlen die langzeitverletzten Defensiven David Machnik und Simon Kuschel. Kevin Enke hat den Verein verlassen, genauso wie Ludwig Asenso. „Den einen oder anderen mit einer bestimmten Erfahrung“ würde Cherfi gerne noch nehmen. Noch muss er sich gedulden.