VfR Fischeln Dominik Oehlers — gekommen, um zu vollstrecken

Er soll beim VfR Fischeln die Tore machen. Noch aber ist der Zugang im Spiel nicht ausreichend integriert.

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Krefeld. Wenn man die Aussagen der Beteiligten beim VfR Fischeln mal zusammen liest, hat man den Eindruck, da sei ein verloren geglaubter Sohn im Winter zurückgekehrt. Einer, den es in die weite Welt hinauszog, der aber irgendwann merkte, dass es in der Heimat immer noch am schönsten ist. Die Rede ist von Dominik Oehlers, dem neuen Angreifer des Krefelder Fußball-Oberligisten. Vereinsboss Thomas Schlösser kennt den 21-Jährigen schon lange und sagt: „Er hat sich charakterlich und menschlich gut entwickelt. Er ist gereift, hat nun eine gute Disziplin. Früher war es nicht immer leicht mit ihm. Aber wir haben immer Kontakt gehalten.“

Acht Jahre spielte Oehlers in der Jugend beim VfR, dann holte ihn der frühere KFC-Trainer Eric van der Luer nach Uerdingen. Dort aber verpasste er den nächsten Schritt, ehe Schalke anklopfte. Doch beim Regionalligisten lief es für ihn in den zurückliegenden eineinhalb Jahren auch nicht rund.

Der Stürmer sagt: „Immer wieder haben mich Verletzungen zurückgeworfen, und ich hatte Probleme mit dem Schambein. Es hat für Fußball auf diesem Niveau keinen Sinn ergeben.“ Und so rief Oehlers Schlösser an. Dieser sagt: „Bei uns füllt er das Loch im Sturm perfekt aus.“ Der neue und alte Fischelner gibt das Lob zurück: „Hier in Fischeln habe ich das Fußballspielen gelernt. Hier passt das große Ganze. Der Trainer und die Vereinsführung.“

Die Aufgabe ist nicht leicht. Seit Jahren ist der VfR auf der Suche nach dem Typ Vollstrecker, der den schussgewaltigen und torgefährlichen Kapitän Kevin Breuer mal entlasten könnte — so wie es Alexander Lipinski im Vorjahr tat. Allerdings ist auch der 21-Jährige, der im Sommer den VfR in Richtung Amerika verlässt — er beginnt dort ein Studium — kein wirklicher Strafraum-Spezialist wie einst der in Fischeln gefeierte Thomas Bahr, ein Aufstiegsheld der 2009er-Mannschaft.

Zudem ist Lipinski nicht mehr in der Form der Vorsaison, wo er sogar Vereine wie den 1. FC Köln oder Fortuna Düsseldorf auf sich aufmerksam machte. Bahr war ein Abnehmer, der Vorlagen brauchte. Und so ähnlich sieht Fischelns Trainer auch die Rolle Oehlers’: „Er bringt eine unheimliche Dynamik mit. Über die Außenbahn hat er mehr Kontakte. Im Sturm aber braucht er Bälle.“

Und dort spielt der Krefelder am liebsten, wie er selbst sagt. Dort, wo er nicht lange fackelt, wenn es ernst wird: „Wenn der Ball kommt, wird nicht lange überlegt.“ Einer, der nicht noch einmal quer legt, wie es so manche Fischelner Mittelfeldspieler in der Vergangenheit immer wieder gemacht haben.

Doch noch ist Oehlers nicht ausreichend ins Spiel integriert. Auch beim 1:4 in Hönnepel musste sich der Angreifer noch selbst zu viele Bälle holen. Er wird noch nicht so beliefert, wie es sich Cheftrainer Cherfi wünscht. Das soll am Sonntag (15 Uhr) im Heimspiel gegen Schlusslicht FC Kray besser werden. Oehlers hat eine Stelle in Cherfis Firma angenommen, bald zieht er nach Fischeln zurück. Dort, wo alles für ihn begann und wo er einen neuen Anlauf nehmen will.