Niederlage gegen Essen - „Das ist ein heftiger Schlag in den Nacken“
Der VfR Fischeln gibt eine 3:0-Führung gegen RW Essen noch aus der Hand.
Fischeln. Ungläubig und kopfschüttelnd schauten die Zuschauer nach dem Abpfiff auf die Anzeigetafel, während die jubelnden Spieler von RW Essen II ihr Glück kaum fassen konnten. Die Kicker des Fußball-Niederrheinligisten VfR Fischeln saßen mit gesenktem Kopf auf dem Rasen, um die peinliche 3:4-Niederlage zu verarbeiten. Geführt hatte Fischeln sogar mit 3:0 gegen Essener, die sich lange Zeit eher als klarer Abstiegskandidat verkauft hatten - und dennoch am Ende mit drei Punkten die Heimfahrt antraten.
Denn die Gäste starteten eine Aufholjagd, mit kräftiger Mithilfe der Hausherren, und bestraften den VfR eiskalt für seine Nachlässigkeiten. Da interessierte es auch nicht mehr, dass Fischeln die deutlich überlegene Mannschaft gewesen war. "Das ist ein heftiger Schlag in den Nacken. Es hat sich wieder gezeigt, dass man sich in dieser Liga über die volle Spielzeit voll konzentrieren muss. Sonst reicht es für uns nicht", sagte ein verärgerter Trainer Dieter Hußmanns. Auch mit der Chancenverwertung haderte der Coach.
Dabei hatte alles so gut für den Gastgeber begonnen. Thomas Bahrs Blitztor brachte den VfR in der ersten Minute in Front. In der Folge waren die engagierten und lauffreudigen Fischelner die tonangebende Mannschaft. Die Doppelspitze um Bahr und Onur Özkaya brachte Essen immer wieder in Schwierigkeiten. Was fehlte, waren im ersten Durchgang die Tore. In der 10. Minute verweigerte Özkaya seinem Sturmpartner allein vor dem Essener Schlussmann das Zuspiel und versuchte es lieber selbst - ohne Erfolg. Später vergab Benjamin Richter nach einer scharfen Hereingabe Velijas aus fünf Metern.
Nach der Pause baute Özkaya den Vorsprung auf 3:0 aus. Dann traf Essens Kapitän Basar (64./72). Aber auch Özkaya und Richter hätten alles klar machen können. Die Fehler im Fischelner Defensivverhalten häuften sich, und die Einwechslungen Baser, Molowitz und Mertens fanden nicht mehr ins Spiel. "David Machnik und Valandi Anagnostou waren platt. Wir mussten wechseln", verteidigte Hußmanns seine Maßnahmen in einer chaotischen Endphase mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Anders als der VfR schlug Essen noch zweimal zu.
Der VfR hat es versäumt, sich Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Nächste Woche geht es zum erstarkten SV Straelen.