VfR Fischeln setzt auf eine Verjüngung
Der 29-jährige Sebastian Schraven soll als Nachfolger für Thomas Schlösser aufgebaut werden. Der Klubchef will kürzer treten.
Krefeld-Fischeln. Als Thomas Schlösser 1997 Vorsitzender des VfR Fischeln wurde, war Helmut Kohl noch Bundeskanzler. Seit nunmehr 16 Jahren leitet der heute 50-Jährige die Geschicke des Vereins für Rasensport 1920. Damals hatte der frühere Fußball-Obmann das Amt von seinem Vater Willi Schlösser übernommen. Und seit Freitagabend ist klar, dass die Schlösser-Dynastie noch weitere drei Jahre andauern wird. Allerdings will der Klub-Chef, hauptberuflich Geschäftsführer einer US-Firma in Mönchengladbach, deutlich kürzer treten.
„Thomas Schlösser ist für den VfR unverzichtbar“, hatte Geschäftsführer Thomas Brons auf Mitgliederversammlung gesagt. Und der Vereinsboss, der im Vorjahr seinen Rückzug angekündigt hatte, stellte sich noch einmal der Wahl. „Ich lasse den Verein nicht hängen“, sagte Schlösser. Applaus brandete auf.
Sein möglicher Nachfolger sitzt nun mit im Vorstand. Sebastian Schraven, Spieler der dritten Mannschaft, seit 20 Jahren Mitglied und durch und durch ein Grün-Weißer. „Wenn man morgens aufwacht, muss man an den VfR denken“, sagt Schlösser. Viel Arbeit wartet auf den neuen „Vize“ in der Klubführung.
Schlösser steht auch außerhalb des Vereins für Kontinuität, Verlässlichkeit und das verbindliche Wort. Damit ließen sich auch die Sponsoren halten. Vom Netzwerk in der Politik (neues Klubhaus, Kunstrasenplatz) und im Vereinsumfeld ganz zu schweigen. In diese Felder muss sich der 29-jährige Schraven einarbeiten. Zudem soll er schon Vorstandssitzungen leiten. Schlösser will mehr Arbeit delegieren.
Der VfR soll für die nächste Generation aufgebaut werden. „Vielleicht werde ich schon in den nächsten drei Jahren die Geschicke an Sebastian übergeben“, sagt der Klub-Chef.
Verjüngung zeigt sich auch auf anderen Positionen. Volker Lethen (42) beerbt den seit 1985 nur mit kurzer Unterbrechung im Vorstand dienenden 1. Schatzmeister Heinz Hannappel, der nicht mehr antrat. Auch Dieter Dückers, ebenfalls seit den 80er Jahren ein Repräsentant der ersten Reihe, zog sich zurück. Als Geschäftsführer Fußball ist nun Ralf Boortz in der Verantwortung. Er soll die Fußball-Reserveteams managen. Insgesamt stand Schlösser mit seinen Mitstreitern für den Aufschwung des Vereins. Dieses Erbe will der starke Mann des VfR in guten Händen wissen.