VfR Fischeln will weiter Druck ausüben

Rheydt kommt zum Heimspiel. Union Nettetal möchte gegen die angeschlagenen Lintforter punkten.

Krefeld. Es war irgendwie ein gebrauchter Abend. So drückte sich auch Trainer Josef Cherfi nach dem Kreispokal-Aus des VfR Fischeln in Amern aus. Denn allein bei der 1:2-Niederlage war es nicht geblieben. Der ärgste Verfolger des Landesliga-Spitzenreiters aus Kleve nimmt noch eine Hypothek mit in die Meisterschaft.

Die Schadensbilanz liest sich so: Kapitän Stephan Maas droht mit einer Oberschenkelverletzung (womöglich Muskelfaserriss) bis Jahresende auszufallen. Zudem knickten Stefan Linser (hatte die Führung in Amern erzielt) und Simon Kuschel um. Haktan Cakir zog sich in einem Zweikampf eine offene Wunde und Prellung am Bein zu.

Hinter den Einsätzen am Sonntag im Heimspiel gegen den Rheydter SV steht zumindest ein dickes Fragezeichen. Dafür stehen Spieler wie Sven Kegel oder David Machnik, die am Mittwoch nicht dabei waren, wieder zur Verfügung.

Mit dem Sieg im Verfolgerduell hat der VfR Straelen distanziert. Doch der neue Dritte 1. FC Mönchengladbach liegt in Lauerstellung. Rheydt zählt zu den Überraschungen der bisherigen Saison, galt der Klub (12.) vor Saisonbeginn noch als designierter Absteiger. Die Partie am vergangenen Wochenende fiel jedoch aus. „Der Tabellenplatz darf uns nicht blenden. Wir wollen den Druck auf Kleve aufrechterhalten“, sagt Cherfi.

Die VSF Amern haben im Kreispokal Revanche genommen am VfR Fischeln. Das Team von Trainer Rainer Bruse siegte durch Tore von Daniel Kawohl (40.) und Andre Merkens (72.) mit 2:1 und steht im Viertelfinale. „So ein Sieg gibt Rückenwind für die Liga“, sagt Bruse, dessen Team auf den GSV Moers trifft. Mit einem Sieg könnte Amern den direkten Konkurrenten in der Tabelle überholen.

„Ich erwarte ein schweres Spiel gegen Moers, das ja sowas wie das Team der Stunde ist. Trotzdem sehe ich uns in der Lage, auch gegen den GSV drei Punkte zu holen“, sagt Bruse, der im Pokalspiel sah, dass auch der zweite Anzug des Tabellensiebten passt. „Wir haben auf sechs, sieben Positionen umgestellt. Die Jungs haben mich beeindruckt. Jetzt habe ich für die Partie gegen Moers ein Luxusproblem.“ Das Nachholspiel beim Rheydter SV ist indes terminiert. Die Partie findet am 23. November statt.

Für Union Nettetal geht es am Sonntag zum Tabellenletzten Fichte Lintfort. Im Kreispokal konnte die Mannschaft von Dieter Hußmanns am Mittwoch einen ungefährdeten 6:0-Sieg gegen den A-Ligisten Dülkener FC einfahren. Hußmanns erwartet von seiner Mannschaft am Sonntag vor allem eine ernsthafte Einstellung: „Natürlich spielen wir gegen den Letzten, aber wir müssen vorsichtig sein. Fichte hat noch nicht aufgegeben.“

Vor allem dürfe man nicht das jüngste Ergebnis von Lintfort im Kopf haben: am vergangenen Sonntag verlor Fichte 0:10 beim 1. FC Mönchengladbach. Doch auch vor Angst warnt Hußmanns seine Mannschaft: „Wenn wir schon gegen den Letzten Angst hätten, wären wir in der Liga wohl falsch.“ Mit einem Sieg würde die Union eine Negativserie von drei Spielen beenden und sich im extrem engen Abstiegskampf ein wenig Luft verschaffen.

Für den VfL Tönisberg gehen die wichtigen Spiele weiter. Nach der ärgerlichen 0:1-Niederlage im Heimspiel gegen den 1. FC Viersen müssen die Kempener beim TSV Wachtendonk-Wankum ran. „Wir haben gegen Viersen zu wenig investiert. In Wachtendonk sind meine Spieler nun gefordert“, sagt Tönisbergs Trainer Siggi Sonntag.

Ein Wiedersehen gibt es für den VfL mit Wachtendonks Coach Frank Goldau, der zwei Jahre an der Seitenlinie in Tönisberg Regie führte. 2008 erklärte er seinen Rücktritt. Ausschlaggebend war ein „belastetes Spieler-Trainer-Verhältnis“, wie es offiziell hieß. anle/hoss/mcr/spo