„Wir sind hungrig auf Erfolg“

Handball-Bundestrainer Heine Jensen spricht über die Frauen-EM und das Länderspiel am Samstag in Krefeld.

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Krefeld. Die letzte Testphase vor der Handball-Europameisterschaft der Frauen hat begonnen. In der Sportschule Kaiserau bereiten sich die deutschen Damen auf das Turnier vom 7. bis 21. Dezember in Ungarn und Kroatien vor. Am Samstag probt die DHB-Auswahl im Krefelder König-Palast gegen Rumänien (16 Uhr) noch einmal den Ernstfall.

Herr Jensen, im Januar hat bereits die Herren-Nationalmannschaft vor einer tollen Kulisse von 5140 Zuschauern in Krefeld gespielt. Nun spielen Sie mit Ihrer Mannschaft im König-Palast. 3500 Zuschauer werden erwartet.

Heine Jensen: Wir hoffen natürlich auf eine große Kulisse und wollen mit unseren Fans im Rücken einen Sieg landen. Ich freue mich auf die gute Stimmung. Die Zuschauer sollen mit einem positiven Erlebnis nach Hause gehen.

Wieso ist die Wahl denn wieder auf Krefeld gefallen?

Jensen: Uns geht es darum, dass wir uns überall in Deutschland präsentieren. Und der König-Palast ist eine tolle Halle.

Wieso haben Sie sich EM-Teilnehmer Rumänien als Testgegner ausgesucht?

Jensen: Rumänien ist ein starker Gegner mit guten Spielerinnen. Für beide wird das Spiel aufschlussreich.

Bei der EM wird Kapitänin Isabell Klein verletzungsbedingt fehlen. Wie schwer wiegt der Ausfall?

Jensen: Isabell hat sich leider den Fuß gebrochen. Zudem hat sich Susann Müller einen Finger gebrochen. Ich muss in der Vorbereitung Lösungen für den rechten Rückraum finden. Wir wollen uns aber nicht darüber beschweren, was wir nicht haben. Wir haben immer noch 16 bis 17 gute Spielerinnen.

Die deutschen Handball-Frauen befinden sich im Aufwind. Was läuft besser als früher?

Jensen: Für uns steht fest: Unsere Spielerinnen sind für ihre eigene Entwicklung mitverantwortlich. Sie arbeiten knallhart an sich — im Verein, oder auch mit persönlichen Fitnesstrainern. Die Spielerinnen müssen das ganze Jahr an sich arbeiten, nicht nur in den wenigen Wochen bei der Nationalmannschaft.

Sind Sie denn mit der Entwicklung zufrieden?

Jensen: Das Team wächst immer mehr zusammen. Wir haben die Fernziele Olympia 2016 und die WM 2017, nehmen aber vorher gerne alles mit. Wir wollen Spielerinnen, die hungrig auf Erfolg sind. Die Mischung in der Mannschaft ist gut, wir haben erfahrene Spielerinnen dabei, an denen sich die weniger Erfahrenen anlehnen können.

Mit welchem Ziel gehen Sie in die Europameierschaft?

Jensen: Das werden wir während der Vorbereitung intern klären. Fest steht eins: Wir wollen uns nach jedem Spiel in die Augen blicken können und sagen: Wir haben alles gegeben. Wir haben nicht verloren, weil wir uns im Weg stehen. Wir sind kein Wunschgegner mehr, können in jedem Gruppenspiel, ob gegen Niederlande, Co-Gastgeber Kroatien oder Schweden, gewinnen. Aber auch verlieren.