WZ-Sportteam der Zukunft - die Nominierten Wasserballer Ben Reibel: Aufstieg und Pokalfinale statt EM und WM

Uerdingen · Wasserballer Ben Reibel vom SV Bayer Uerdingen wurde 2019 mit Spandau Berlin Deutscher Meister. Mit seiner internationalen Erfahrung ist er der Führungsspieler im neuen Bayer-Team.

Wasserballer Ben Reibel vom SV Bayer Uerdingen ist für das „WZ Sportteam 22/23 next generation“ nominiert.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Mit 24 Jahren hat Wasserballspieler Ben Reibel vom SV Bayer Uerdingen 08 längst seine Laufbahn in der Nationalmannschaft beendet, während sie für so manchen Sportler in diesem Alter gerade beginnt. Im vergangenen Jahr erklärte der gebürtige Krefelder seinen Rücktritt: „Ich kann es mir nicht vorstellen noch einmal für Deutschland zu spielen. Ich möchte meine berufliche Ausbildung nach vorne treiben, absolviere gerade ein Berufspraktikum bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Dazu kommt das Studium. Da bleibt für Hochleistungssport nicht mehr viel Zeit. Ich denke kurzfristiger, fühle mich bei meinem Heimat-Verein in Uerdingen wohl und würde gerne die junge, noch unerfahrene Mannschaft unterstützen und nach vorn bringen.“

Reibel, der 2019 mit Spandau Berlin Deutscher Meister wurde, bei der EM 2018 in Barcelona dabei war und bei der WM 2019 in Gwangju mit der Nationalmannschaft den achten Platz belegte, ist mit seiner internationalen Erfahrung einfach der Führungsspieler im neuen Bayer-Team: „Ich bin eigentlich auf jeder Position einsetzbar, spiele gerne die Center-Rolle aber im Moment fülle ich bei uns jede Lücke, die sich auftut, weil wir von den Corona-Infektionen und von vielen Verletzungen einfach verfolgt werden. Wir haben noch zwei große Chancen in dieser Saison vor uns. Mit einem Sieg im Viertelfinale gegen die SVK können wir in das Final-Four-Turnier um den Deutschen Pokal in Duisburg einziehen. Das ist für mich einfach das größte Event im deutschen Wasserball. Und nach den letzten Informationen will der Verband die Bundesliga wieder auf zehn Mannschaften vergrößern. Darum würde ich gerne noch den Aufstieg feiern.“

Reibel entscheidet sich mit 13 Jahren für Wasserball

Die Statuten im deutschen Wasserball sind kaum zu durchdringen, beinhalten immer neue Überraschungen. So soll, laut Reibel, es trotz einer abgeschlossenen Zwischenrunde und anschließenden Play-off-Spielen, in denen sein Team an der SG Neukölln scheiterte, nun doch noch eine Aufstiegsrunde mit vier Mannschaften geben, von denen die beiden Erstplatzierten direkt aufsteigen: „Ein Ziel, auf das wir hinarbeiten sollten“, freut sich der Uerdinger, der mit 2,07 Meter eher unter einen Basketballkorb passt: „Als ich 13 Jahre alt wurde, musste ich mich zwischen Basket- und Wasserball entscheiden, weil beides parallel nicht mehr möglich war. Ich habe die Entscheidung nie bereut.“