Prozess am Landgericht Mann in Krefeld getötet: Wohnungsloser verurteilt

Krefeld · Für die Tötung eines 44-jährigen in Krefeld mit zahlreichen Messerstichen ist ein Wohnungsloser verurteilt worden. Das Landgericht sprach den 23-Jährigen wegen Totschlags schuldig.

Der 23-Jährige ist vor dem Krefelder Landgericht zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Für die Tötung eines 44-jährigen Mannes in Krefeld mit zahlreichen Messerstichen ist ein Wohnungsloser zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das Krefelder Landgericht sprach den 23-Jährigen wegen Totschlags schuldig. Beide Männer hätten zunächst gemeinsam Drogen konsumiert. Dann sei es zu der Bluttat gekommen.

Der 44-Jährige habe ihn in sexueller Absicht berührt, hatte der Niederländer ausgesagt. Er sei als Kind sowohl von seinem leiblichen Vater als auch von seinem Stiefvater körperlich misshandelt und sexuell missbraucht worden. „Ich mag keine Nähe.“

An die Tat selbst könne er sich nicht erinnern, hatte er ausgesagt. Die Hände des Angeklagten wiesen bei der Festnahme Schnittverletzungen auf. Ein psychiatrischer Gutachter hatte ihn wegen einer drogenbedingten Psychose als vermindert schuldfähig eingestuft.

Mit einem Messer hatte der 23-Jährige auf den 44-Jährigen eingestochen, „besonders auf dessen Augen und Kopf“, wie der Richter angemerkt hatte. Nach der Tat soll er das Gesicht des Opfers mit einem Handtuch zugedeckt haben.

Bei seiner Festnahme soll der 23-Jährige den Beamten gesagt haben, dass er endlich seinen Vater gefunden und es klick gemacht habe. Die Staatsanwältin hatte für den Angeklagten neun Jahre und acht Monate Gefängnis gefordert. Sein Verteidiger hatte vier Jahre beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

(dpa)