Mann streitet Attacke auf Krefelder ab
26-Jähriger soll Opfer mit Schraubenzieher angegriffen haben.
Erklären lässt sich der wahllose Angriff auf einen 62-jährigen Krefelder, der derzeit vor dem Landgericht verhandelt wird, nicht. Ein 26-jähriger Mann ist laut Anklage am 14. Januar auf das verdutzte Opfer zugekommen, hat es von seinem Motorrad gestoßen und dann versucht mit einem Schraubenzieher mehrfach auf den 62-Jährigen einzustechen. Den Angriff konnte das Opfer nur mit Mühe und dank seiner Motorradschutzkleidung halbwegs abwehren. Er erlitt Prellungen am ganzen Körper und eine Schnittwunde im Gesicht.
Am Montag schloss ein medizinischer Sachverständiger eine psychiatrische Erkrankung des Angeklagten aus. Die hätte zumindest die Wahllosigkeit des Angriffs erklären können. Der Mann sei voll schuldfähig. Zu den Gründen für den Angriff hat sich der Angeklagte bisher nicht geäußert. Er will es überhaupt gar nicht gewesen sein. Allerdings hatten ihn mehrere Zeugen, darunter auch das mutmaßliche Opfer, vor Gericht wiedererkannt.
Neben der Attacke auf den Motorradfahrer soll der Angeklagte außerdem im November 2017 versucht haben, eine Frau mit einem Klappmesser anzugreifen. Er verfehlte sie allerdings. Das Gericht erteilte den rechtlichen Hinweis, dass es nicht nur eine Verurteilung wegen versuchten Mordes für möglich erachte, sondern auch eine wegen des — milder zu bestrafenden — versuchten Totschlags in Betracht komme. Da der Motorradfahrer aussagte, dass der Angeklagte auf seine Augen gezielt habe, sei außerdem noch eine Verurteilung wegen versuchter schwerer Körperverletzung möglich. sp