Wenn Plastik auf dem Teller landet

Der Verein Werkhaus möchte mit dem Projekt „Wasser ist Leben — Wasser, Meere, Ozeane nachhaltig schützen“ auf die Folgen von Wasserverschmutzung aufmerksam machen.

Foto: Andreas Bischof

Ohne Wasser gibt es kein Leben. Trotzdem wird die Ressource so schlecht behandelt wie keine andere. Trinkwasser wird durch Chemikalien verseucht, ganze Landstriche trocknen wegen menschlicher Ausbeutung aus und die Ozeane werden von unserem Müll verpestet. Um dagegen anzugehen, wird sich der Verein Werkhaus unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Frank Meyer in den kommenden zwei Jahren in einem Projekt mit Wasser in den unterschiedlichsten Formen beschäftigen.

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Durch künstlerische Installationen, wissenschaftliche Projekte und Vorträge verschiedener Referenten soll das Thema mit all seinen Facetten den Krefeldern nähergebracht werden. Der Verein steht dabei in Kontakt zu vielen großen Firmen und bekannten Künstlern, die das Projekt mit Leben füllen wollen. Unter anderem ist mit dem LANUV, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, eine Forschungsaktion am Rhein geplant. Der Verein Werkhaus hofft, so insbesondere Kinder und Jugendliche zu begeistern. „Wir erwarten eine generationsübergreifende Resonanz“, sagt Geschäftsführer Georg Dammer. Zudem betont er, dass die Initiatoren niemanden mit dem erhobenen Zeigefinger erreichen wollen. Ganz im Gegenteil:„Wir machen das Ganze mit einem positiven Ansatz. Schließlich wollen wir Menschen Handlungsperspektiven eröffnen.“ Aufklärung steht dabei im Vordergrund. Teilnehmer sollen die Zusammenhänge zwischen den eigenen Handeln und den Folgen des jeweiligen Lebensstils für die Umwelt nachvollziehen. Die hierbei zu beachtenden Probleme gehen von Mikroplastik in Kosmetikprodukten, bis hin zu Nitratbelastung in Wasser durch schädliche Düngemittel.

Das Thema scheint zwar für viele weit entfernt, aber ist um einiges näher als man meint. Denn obwohl Krefeld nicht am Meer liegt, bekommen auch Krefelder die Folgen der Verschmutzung zu spüren. Durch das Essen etwa. Denn durch Abwasser-Systeme gelangt Mikroplastik aus dem häuslichen Gebrauch in die Meere, wo es Fische fressen. Wenn ein Mensch dann anschließend den Fisch verspeist, isst er zusätzlich hunderte Mikroplastikpartikel mit. Laut dem Film „A Plastic Ocean“ hält den traurigen Rekord für die meisten Plastikpartikel in einem Tier ein 90 Tage altes Küken, in dessen Körper 276 Plastikteile gefunden wurden.

Die Auftaktveranstaltung für das Projekt findet am Donnerstag, 12. Juli, statt. Nach einer Begrüßung von Oliver Hasenkamp, einem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, folgt ein Vortrag von Till Winkelmann über die ökologische und weltpolitische Relevanz von Wasser. Höhepunkt des Abends ist DIE Vorstellung des Films „A Plastic Ocean“.

Der renommierte Film zeigt in beeindruckenden Bildern sowohl die schönen Aspekte des Meeres als auch schockierende Aufnahmen. Er entstand nach einer Reise der Produzentin Jo Ruxton zum „Great Pacific Garbage Patch“ (großer pazifischer Müllfleck).

Dort fanden Forscher mehr Plastik im Meer als Plankton. Aber der Film soll nicht nur die traurige Realität darstellen, sondern auch Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Der Regisseur des Films Craig Leeson sagt selbst: „Veränderung ist möglich, es beginnt mit uns.“

Information: Die Veranstaltung beginnt am kommenden Donnerstag um 19.30 Uhr im Primus Palast an der Lewerentzstraße 40. Der Eintritt ist kostenlos.