Massengentest: Fast zwei Prozent der Frauen verweigern die Probe
Krefeld. Knapp zwei Prozent der Frauen haben den Massengentest in Krefeld beim ersten Kontakt abgelehnt. Am Freitag um 13 Uhr hatte die Polizei begonnen, zunächst im Bereich Tackheide, Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter zu Hause um eine DNA-Probe zu bitten.
Nur die wenigsten machten von ihrem Recht Gebrauch, den Test zu verweigern. Manche baten die Beamten auch darum, noch eine Nacht über die Entscheidung zu schlafen und kooperierten später.
Um den unsicheren Bürgern die Bedenken zu nehmen, erklärt die Polizei jetzt, wie die Speichelproben verschlüsselt werden. Die Polizei schreibt Anfangsbuchstabe von Vor- und Nachnamen, Geburtsjahr, Geburtsort und den Buchstaben w für weiblich auf die Proben. Eine Beispielbeschriftung würde somit so aussehen: EW1970Krefeldw.
So sendet die Polizei die Wattestäbchen an das Landeskriminalamt. Dort wird die Speichelprobe Schritt für Schritt entschlüsselt und gesehen, ob eine Übereinstimmung mit der DNA der Mutter des toten Säuglings gegeben ist. Sobald die Entschlüsselung abweichend ist, wird die Speichelprobe nach Angaben der Ermittler sofort vernichtet. Erst bei einem positiven Ergebnis wird der Code auf den Proben von den Krefelder Kollegen wieder entschlüsselt, damit sie mit der betroffenen Frau in Kontakt treten können.
Eine Sonderkommission sucht die Frau, die vor Wochen ihr totes Baby im Wäldchen des Südparks abgelegt hat. Für entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung hat die Polizei 5000 Euro ausgelobt. Auch am Wochenende und am Montag war die Polizei unterwegs und hat DNA-Proben entnommen. Den Zeitrahmen der Aktion hatte Polizeisprecher Wolfgang Weidner als "mit offenem Ende" bezeichnet. neuk