Regionalplan: Neue Siedlung am Elfrather Friedhof Mehr Fläche für Gewerbe und Wohnen

Die Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplans liegt vor. Stadt plant fünf Hektar für neue Siedlung am Elfrather Friedhof.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Der Regionalplan ist für Gabi Schock die Königsdiziplin im Bereich regionale Entwicklungsplanung. Die Vorsitzende des Planungsausschusses dankte in der Sitzung Jürgen Hengst (SPD) und Manfred Läckes (CDU), die als Krefelder Vertreter im Regionalrat an dem Entwurf mitgearbeitet und Anregungen der Stadt eingebracht haben. Dezernent Martin Linne legte jetzt die Stellungnahme seines Fachbereichs zu dem Entwurf vor.

Die Darstellung von Gewerbe- und Industriebereichen sowie die Berechnung des Gewerbeflächen- und Wohnbauflächenbedarfs stehen darin im Vordergrund. Der Entwurf entspricht in diesen Punkten nicht den Vorstellungen Krefelds. Zwar wird die Notwendigkeit eines neuen Interkommunalen Gewerbegebietes von Krefeld und Meerbusch entlang der A 44 im Entwurf untermauert. Aber über die Größe gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Die Bezirksregierung geht zunächst von einer Größenordnung von rund 70 Hektar auf Meerbuscher Gebiet aus.

Die Stadt Krefeld sieht jedoch einen Gewerbeflächenbedarf bis zum Jahre 2030 von 280 bis 330 Hektar. Deshalb sollte sich nach ihren Vorstellungen das interkommunale Gewerbegebiet auf Krefelder Seite von der Kölner Straße bis zur Willicher Straße im bestehenden Gewerbegebiet Fichtenhain erstrecken. Die geplante Umgehungsstraße würde die nördliche Begrenzung bilden.

Möglich sei auch eine Erweiterung des Gebietes bis zur K-Bahn. Profitieren könnte davon unter anderem das Krefelder Postfrachtzentrum. Die Deutsche Post DHL meldet inzwischen Kapazitätsengpässe an der Anrather Straße.

„Wir begrüßen sehr, dass eine regionale Planung stattfindet“, sagt Günter Föller. Im Gegensatz zu Linne sieht der planungspolitische Sprecher der Grünen jedoch keine Notwendigkeit, ein größeres Gewerbegebiet nördlich der A 44 im neuen Regionalplan zu verankern.

Vielmehr wünschen sich die Grünen ein nachhaltiges Flächenmanagement, das vor allem Brachflächen in den Blick nimmt. Beim Areal an der A 44 handele es sich um Landschaftsschutzgebiet. Es seien hochwertige Böden, unterbrochen von Grünflächen. Die Grünen stimmen deshalb ebenso wie Doris Nottebohm (SPD) und Manfred Göbel von den Linken der Stellungnahme der Stadt nicht zu.

„Wir reden über endliche Flächen in Krefeld“, betonte Linne auch im Hinblick auf das Thema der Wohnbauflächen. Er sieht es als Riesenchance für Krefeld, dass in den Regionalplan für den „Überschwappefekt“ aus Düsseldorf 2100 Wohneinheiten als Reserve aufgenommen worden sind. Vor allem entlang der ÖPNV-Strecken sollte neuer Wohnraum geschaffen werden. „Doch allein durch eine engere Bebauung auf bestehenden Flächen werden wir das nicht erreichen.“

Während im neuen Flächennutzungsplan der Stadt ein Bedarf für Krefeld von 155 Hektar ermittelt worden ist, geht die Bezirksregierung nur von insgesamt 134 Hektar (für weitere 6050 Wohneinheiten) aus.

Deshalb schlägt die Verwaltung vor, im Regionalplan zusätzlich eine Fläche westlich des Elfrather Sees in einer Größe von rund fünf Hektar als weiteren allgemeinen Siedlungsbereich auszuweisen. Diese Fläche liege in unmittelbarer Nähe zur Endhaltestelle der Straßenbahnlinie Elfrath. Eine Entwicklung, die in den Leitlinien zum neuen Regionalplan favorisiert werde.

Bis morgen muss der Bezirksregierung die Stellungnahme der Stadt zum Regionalplan vorliegen. Auch Bürger haben jetzt noch die Möglichkeit, ihre Stellungnahme abzugeben.