Mit Breetlook das Hülser Rathaus gestürmt
Das Kinderprinzenpaar Yannik I. und Sophie I. erobert sich den Schlüssel.
Den Karnevalshit der „Räuber“ kennt man: „Op dem Maat, op dem Maat, stonn die Buure, Decke Eier, fuhle Prumme, lange Muhre . . . „Der Hit wird gerade im Hülser Rathaus gespielt, als wenige Meter davon entfernt auf dem Markt die Bauern ihre Produkte verkaufen. Oft und gerne wird auch nach Breetlook gefragt. Dieses Gemüse gehört als „Waffe“ und Schlachtruf zu Hüls wie das „Helau“ zu Krefeld.
Da die Prinzenpaare und Narren gerade das historische Hülser Rathaus in ihren Besitz nehmen wollen, gehört für viele Zuschauer Breetlook, also Porree, als Zeichen der Verbundenheit mit dem Hülser Karneval einfach dazu. Die Abordnungen verschiedener Gesellschaften haben sich mit dem Komitee Karnevalszug Hüls vor dem Portal des Rathauses aufgestellt. Die „Trinas“ der KKG Nette Stelle gehören ebenso dazu wie KJG, Spielmannzüge oder der Hülser Sportverein mit dem Hülser Kinderprinzenpaar Yannick I. und Sophia I..
Vermisst wird nur noch Bezirksvorsteher Hans Butzen mit seinem symbolischen Rathausschlüssel. „Ich habe mich ins Trauzimmer etwas zurückgezogen, muss dabei wohl ein kleines Nickerchen gehalten haben“, erklärt Butzen wenigstens ehrlich. Und dann kann es losgehen. Einige Garden tanzen vor den kleinen und großen Prinzenpaaren. Gut drauf ist der Hülser Stadtprinz Sandro I., der mit Ehefrau und Prinzessin Jabiz I., seiner Tochter Penelope (12) und seinem Sohn Valerio (6) gekommen ist. Auf Nachfrage erzählt der Prinz der WZ, dass es einige Zeit gedauert habe, bis er das mit dem „Breetlook“ restlos verstanden habe. Er habe aber dazugelernt.
Sandro ist Mit-Geschäftsführer des italienischen Restaurants „Santa Lucia“ an der Konventstraße. Der Gastronom hat in dem Restaurant als Zeichen des guten Geschmacks jetzt den italienischen Schlachtruf „Lungo Porro“ aufgenommen, was ins Deutsche übersetzt „Langer Lauch“ bedeute. Für ihn und seine Familie sei es eine große Ehre, dass er Regent sein dürfe.
Ohne größere Blessuren geht das Rathaus für die kommenden Tage an die Narren über. Den offiziellen Schlüssel bekommen Yannick I. und Sophia I.. Zu Ehren des Komitees hatten sich die „Drei Hölsche Böesch“ (Alfred Blohmen, Aloys Ganser, Wolfgang Jagdmann) noch ein neues Mottolied ausgedacht, der Refrain passt zum Hülser Veilchendienstagszug: „Wenn bonkte Waajen durch Hülser Straate trecke“.
wz.de/karneval-kr