Konzert Musikschüler glänzen als Musical-Darsteller
Die jungen Sänger begeisterten das Publikum mit eingängigen Melodien im Mönkemeyer-Saal.
Krefeld. In eine richtige Musical-Atmosphäre versetzte schon das stimmungsvolle Bühnenbild. Dazu trugen rund 50 hochmotivierte junge Mitglieder des Musiktheaters der Musikschule der Stadt entschieden mehr bei, als sie den Titel „Do-Re-Mi-Fa-Sol-La-Si-Do“ andeuteten. Schnell wurde für das Publikum im vollen Helmut-Mönkemeyer-Saal hörbar, dass die Sängerinnen und Sänger ihre Tonleitern und andere Übungen gewissenhaft absolviert haben.
Das sprach Julia Polziehn in ihrer Begrüßung auch gleich an, indem sie die Weiterentwicklung der Gesangsstimmen der Kinder und Jugendlichen seit den letzten großen Auftritten lobte. Fünf Monate hatten die Mädchen und Jungen intensiv auf dieses Konzertwochenende mit einer Aufführung am vergangenen Samstag und einer weiteren am Sonntag hin gearbeitet.
Musical-Melodien von der „Westside Story“ bis zum „Phantom der Oper“ waren der Schwerpunkt des Programms, durch das Polziehn als Leiterin des Musiktheaters unterhaltsam führte. Schon die Jüngsten des Musiktheaters, das Kinderensemble, bewiesen, dass man unter der Leitung von Chao Li Chen und Birgit Rutzki etwas Tolles einstudiert hatte. „Eine Oma ging spazieren“ brachten die Kinder nicht nur mit einer hervorragenden Artikulation vor, sondern auch mit viel Witz.
Wie eng Gesang und Schauspiel beim Musiktheater verknüpft sind, zeigten Flora Dautermann und Jeremy Allen bei ihrem Katzen-Duett von Rossini, das mit einem einzigen Wort auskommt. Da ist schon eine dicke Portion Schauspielkunst gefordert, um viel Gefühl und Sehnsucht allein mit „Miau“ auszudrücken. Ins Staunen versetzte Amélie Dupont das Publikum mit ihrem „Wishing you were somehow here again“. Toll, welch einen reifen Sopran diese 14-Jährige schon besitzt.
Als vermutlich älteste Sängerin unter den Ensemblemitgliedern bei dieser Aufführung fiel Josephine Petersen besonders durch ihre Stimme und schauspielerischen Leistungen auf. Da war die 18-Jährige natürlich altersbedingt schon eine Klasse für sich, wie es unübersehbar bei dem Lied „Für eine Nacht voller Seligkeit“ aus dem Film Kora Terry war. Wie vielseitig die junge Dame ist, zeigt sich auch beim Blick auf den Programmzettel: Sie ist auch für die Choreographie des Kinderensembles (gemeinsam mit Amélie Dupont) und alleine für diejenige des Jugendensembles verantwortlich.
Das Einstudieren der Gesangsbeiträge des Jugendensembles erfolgte durch Chao Li Chen und Maike Neunast. Keine Angst vor Opernarien hat Jeremy Allen, der Papagenos Arie „Der Vogelfänger bin ich ja“ sang. Ein besonderer Genuss war auch der Auftritt von Flora Dautermann und Joel Bamiselu mit Melodien aus „My Fair Lady“. Im zweiten Teil gab es vom Cello-Orchesters Cellissimo (Leitung: Julia Polziehn) die instrumentale Unterstützung für die Sängerinnen und Sänger. Mit einem großen Finale mit Musicalmelodien von Andrew Lloyd Webber (arrangiert von Polziehn) und Tanzeinlagen endete der genussvolle Musical-Abend in der Musikschule.
Für den begeisterten Applaus bedankte sich das Ensemble mit einer Zugabe, wobei nicht nur für den Gesang, sondern auch noch für eine Wiederholung des Tanzes die Puste reichte. Eine tolle Arbeit, die da im Musiktheater geleistet wird.