Nachwuchs profitiert von Spende der Rockmusiker

Die Band um Reimund Meincke gibt den Überschuss aus Konzerteinnahmen für Kinder mit Behinderungen, die Musik machen.

Foto: Andreas Bischof

Hüls. Ganz entspannt schenkt Reimund Meincke in seinem Hülser Musikraum aus, wohin er ein paar ehemalige Krefelder Rockmusiker eingeladen hat. Eine kurze Pause während der Session in der Garage. Derzeit probt er zusammen mit den drei Kollegen Michael Roder, Frank Brünsing und Jörg Geyer für einen Auftritt auf einer CDU-Party an diesem Wochenende. „Die sind aufmerksam geworden durch das Konzert im Oktober“, sagt Meincke. Die Musik von damals ist wieder gefragt — oder immer noch. Die Klänge werden nie alt. Das wissen die Rockmusiker nicht erst seit dem ausverkauften Konzert im vergangenen Oktober, als im Goldenen Hirsch in Hüls 1000 Euro Überschuss für den guten Zweck eingespielt wurden.

Viele Bands aus früheren Zeiten, aus den 1960er und 1970er Jahren wie Old Iron mit Reimund Meincke, Jet Black, Exploding Surprise, Idea oder Attraction traten teilweise sogar in Originalbesetzung auf, kamen nach langer Zeit noch einmal zusammen, nahmen die E-Gitarren und die Drums noch einmal gemeinsam in die Hände. Die Arbeitsgruppe Musik, zu denen neben Michael Röder, Frank Brünsing auch Harry Klupsch, Heinz Bittscheidt, René Lefevre, Uli Pudelko und Sybille Laumen gehören, kann sich eine Wiederholung des Konzerts für den Sommer 2019 vorstellen.

„Alle hatten Tränen in den Augen, waren übermannt“, erzählt Brünsing. Nur bei rockigem Sound, Gesang und Erinnerungen soll es aber nicht bleiben.

Die Arbeitsgruppe hat die 1000 Euro aus dem Konzert schon eingelöst, hat davon drei Gutscheine eines großen Kölner Musikhauses gespendet — jeweils im Wert von 350 Euro. Die Beschenkten waren selbst Bands dreier Einrichtungen, Kinder mit Behinderungen, die dort Musik machen. Der Nachwuchs soll profitieren. „No Handicap“ von der Gerd-Jansen-Schule, „Rund um St. Josef“ sowie „Rock am Ring“. Laut Michael Röder, einst Mitglied der Krefelder Band Idea, die schon als Vorgruppe von Golden Earring in den Niederlanden aufgetreten war, ist nach dem Konzert schnell die Idee gereift, dass die Erlöse gespendet werden sollten, aber „nicht einfach an irgendjemanden“, sondern für ein bestimmtes Thema: „Das Geld sollte im Rahmen der Musik bleiben. Da, wo es wichtig ist. Wir wollen unterstützend bei der musikalischen Früherziehung helfen.“

Norbert Kuckartz, Leiter der Gerd-Jansen-Schule, nahm den Gutschein von 350 Euro dankend entgegen: „Wir werden das Geld im musischen Bereich einsetzen. Unsere Kinder und Jugendlichen brauchen vielfältige Förderung. Etwa 40 Prozent der Kinder bei uns sind schwerstbehindert. Die kann man besonders gut über musikalische Angebote erreichen.“

Als der Kaffee leer ist, geht es zurück in den Proberaum. Draußen auf der Straße hört man noch die Gitarren und Drums. Die Instrumente sollen noch nicht ruhen. Nicht nur die Kinder wird das freuen.