Krefelder Zoo Nashornjungtie Najuma ist der kleine Star
Mittwoch ist das quietschfidele Nashornjungtier getauft worden: Birgitt Ermert und Heidemarie Lenz sind ein Jahr seine Paten.
Krefeld. Die größte Sorge des Großtierpflegers Knut Nielsen war, dass Nashornmutter Nane und ihr fünftes Jungtier die Tauffeier einfach verschlafen. Nicht ausgeschlossen bei dem Pärchen, dass unbeirrt von den vielen Besuchern, entzückten Rufen, vielen Ahhs und Ohhss und bei brennendem Sonnenschein seine Runden im Außengehege dreht. Mit Apfelstücken lockt Nielsen die beiden, doch während mancher Zuschauer sehnsüchtig zum Schlammloch blickt, das Abkühlung verspricht, steigt Nane nur langsam ins Wasser. Najuma lässt sich noch mehr Zeit. „Entzückend, nicht“, schwärmt Birgitt Ermert. „In den vergangenen Wochen ist sie deutlich gewachsen.“ Ermert hat gemeinsam mit Heidemarie Lenz die Patenschaft für Najuma übernommen. „Bei den anderen Jungtieren hat das nie geklappt“, sagt Ermert zufrieden.
1000 Euro für ein Jahr und die Aussicht auf Verlängerung der Patenschaft: Das bindet die beiden Zoofreundinnen nun an Najuma. „Es ist eine große Freude“, sagt Ermert in Anspielung auf die Bedeutung des Namens „Najuma“. Für beide ist es keine Premiere: Ermert hatte bereits den Silberrücken Kidogo als „Patenkind“, Heidemarie Lenz dessen Nachwuchs Timbo.
Nielsen, seit fünfeinhalb Jahren Großtierpfleger, und Zoodirektor Wolgang Dreßen sind zufrieden. Najuma sei schneller gewachsen, kräftiger und selbstständiger als ihre Geschwister. Der Auslauf im Außengehege, die vielen Reize, die eine Orientierung verlangten und das tägliche Schlammbad bekämen dem Jungtier. Die Bindung von Mutter und Kind sei nicht so eng, wie in den vergangenen Jahren. „Nane sucht nicht andauernd den Kontakt“, sagt Dreßen. Dass sei kein Grund zur Sorge, sondern Ausdruck der Gelassenheit, erklärt er. „Die Tiere fühlen sich sicher.“
Bei all der Aufmerksamkeit fürs Kind wird Vater Usoni etwas in den Hintergrund gedrängt. Im Alltag getrennt von den beiden, wird seine Zeit wieder kommen. Erste Anzeichen haben die Pfleger am vergangenen Wochenende bemerkt. Der Bulle hat einen Riecher für Nanes Zyklus. „Die ersten Zyklen nach der Geburt sind noch flach, aber Usoni bemerkt das“, erläutert Nielsen.
In nicht allzu großer Ferne könnte ein neuer Versuch gemacht werden, Nane befruchten zu lassen. Dazu gehört Glück — und vermutlich mehrere Versuche. Schon vor der letzten Schwangerschaft habe man mehrere Fehlversuche gegeben, sagt Knut Nielsen.
Am Sonntag, 18. September, ist Nashorntag im Krefelder Zoo an der Uerdinger Straße 377. Das Nashorn-Infomobil ist da, es gibt Nashornplätzchen, man kann die Dickhäuter basteln oder Tiere aus Ton modellieren. Im Regenwaldhaus informiert der Zoll des Flughafens über verbotene Souvenirs.