Verkehr Mit dem E-Bike sicher im Verkehr
Polizei und Verkehrswacht informieren Senioren bei der Aktion „Auf die Rente, fertig, los“.
Krefeld. Hans-Werner Neeten setzt den Fahrradhelm auf, steigt auf das E-Bike und erklärt: „Ich drehe jetzt mal eine Runde.“ Er befindet sich mit einer ganzen Reihe Senioren auf dem Dionysiusplatz. Bei der Aktion „Auf die Rente, fertig, los“, dem Projekt der Krefelder Polizei, informieren Beamte vor Ort und Verkehrswacht-Mitglieder, wie sich die älteren Mitmenschen sicher im Verkehr bewegen können, beantworten viele Fragen und nehmen Ängste.
„Im Schatten war es eine große Freude“, berichtet Neeten, als er von seiner kurzen Tour rund um den Platz zurückkommt. „Ich muss aber vorsichtig sein, dass ich nicht zu schnell werde. Mit dem E-Bike muss ich mich noch beschäftigen.“
Dann erfährt er, dass sich der Motor bei diesem Radtyp bei einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern selbst abstellt. Zuvor hat er von Polizeihauptkommissar Rainer Behrens gehört, wie das Elektrofahrrad, das Radeln mit Strom, funktioniert.
„Fahrradfahren hat viel mit Gefühl und Gleichgewichtssinn zu tun“, berichtet der Beamte. „Es ist wichtig, in gute Bremsen zu investieren.“ Hierbei hört auch Margot Schröder zu, die ebenfalls eine Runde mit dem E-Bike dreht. Sie erklärt: „Weil ich täglich mit dem Fahrrad unterwegs bin, höre ich hier genau zu, was ich im täglichen Leben auf dem Sattel nicht berücksichtige.“
Über den toten Winkel hat sie sich bereits informiert. „Dass er so groß ist, wusste ich nicht. Und zu wissen, wo der Fahrer mich nicht sieht, ist auch wichtig.“ Sie hat sich nun vorgenommen, mit dem Rad gar nicht erst auf der Fahrbahn zu bleiben, wenn der Brummi neben ihr steht. „Ich führe es dann auf dem Bürgersteig weiter, bis der Lkw vorbei gefahren ist. Das ist für mich die sicherste Maßnahme.“
Rechtsabbiegende Lastwagen und Busse zählen wirklich für Fußgänger und Radfahrer zu den größten Gefahrenquellen im Straßenverkehr. Es sei auch gefährlich, unmittelbar vor den Fahrzeugen zu stehen oder zu gehen, erklären die Fachleute. „Die ersten zwei oder drei Meter unmittelbar vor dem Fahrzeug sind für den Fahrer nicht sichtbar.“
Gerd Wynands ist mit dem E-Bike eigens aus Willich-Schiefbahn nach Krefeld gekommen. „Mich interessiert hier alles. Der Seh- und Reaktionstest, der Truck mit der Toter-Winkel-Demonstration und die Rad-Codierung, die für die teuren E-Bikes besonders wichtig ist.“
Er findet diese Fahrräder ganz toll: „Ich bin auf der Herfahrt ohne Motor bei Rückenwind gefahren. Gleich weiß ich, dass ich mit Hilfe des Motors immer zurück komme — ohne Angst und auch bei Gegenwind.“