Krefeld Neue Alternative für das Seidenweberhaus

SPD, CDU und Grüne lassen prüfen, ob das Kesselhaus im Business-Park als städtische Veranstaltungshalle genutzt werden kann.

Im Mies-van-der-Rohe-Business-Park an der Girmesgath befindet sich das Kesselhaus (Mitte).

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Im Rahmen der Haushaltsberatungen sind Benedikt Winzen (SPD), Jürgen Wettingfeld (CDU) und Heidi Matthias (Grüne) zu folgendem Schluss gekommen: „Das Kesselhaus im Mies-van-der-Rohe-Business-Park ist eine prüfenswerte Alternativoption für die Veranstaltungsstätte Seidenweberhaus.“

400 Mitarbeiter sind auf dem Gelände zurzeit beschäftigt. „Der Park bietet nicht nur eine gute wirtschaftliche Infrastruktur, sondern das Potenzial für eine spannende Mischung aus Unternehmen, Gastronomie und Freizeitangeboten“, betont das Trio. Wichtiger Bestandteil dieses attraktiven Mixes könne die Nutzung des Kesselhauses als zentrale Versammlungs- und Veranstaltungsstätte Krefelds sein.

„Aufgrund der bekannten Situation des Seidenweberhauses müssen wir, gerade im Hinblick auf die haushalterischen Auswirkungen, neben der Sanierung oder einem Neubau auch weitere Optionen in den Fokus nehmen. Das Kesselhaus ist eine davon“, sagt Benedikt Winzen (SPD). Vom Konzept und den Möglichkeiten einer Veranstaltungshalle haben sich die drei Fraktionen vor Ort ein Bild gemacht. „Was uns durch den Business Park vorgestellt wurde, klang vielversprechend.“ Saalgrößen und -kapazitäten entsprächen dabei nahezu denen des Seidenweberhauses, die Technik werde die aktuellsten Standards erfüllen.

„Das heißt, auch größere Veranstaltungen und wichtige gesellschaftliche Events können weiterhin stattfinden“, sagt Winzen. „Das Kesselhaus könnte somit das Seidenweberhaus als zentrale Versammlungsstätte Krefelds beerben“, ergänzt Wettingfeld (CDU). Offene Fragen müsse die Fachverwaltung nun klären. „Insbesondere die tatsächlichen Kosten für die Anmietung müssen ermittelt und anderen Optionen gegenübergestellt werden. Am Ende ist es selbstverständlich auch eine wirtschaftliche Entscheidung“, betont Wettingfeld.

„Wir bitten die Verwaltung um eine Prüfung, inwieweit das Kesselhaus nicht nur die planerischen, sondern auch die wirtschaftlichen Anforderungen der Stadt an eine Veranstaltungshalle erfüllt“, formulieren Winzen, Wettingfeld und Matthias den Arbeitsauftrag an die Verwaltung.

Bis März 2017 benötige man Klarheit über die Option Kesselhaus, um die notwendigen Mittel im Haushalt 2018 gegebenenfalls berücksichtigen zu können. SPD, CDU und Grüne sehen diesen Prüfauftrag zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls als eine Festlegung zur Zukunft des Seidenweberhauses. Man sei jedoch verpflichtet, rechtzeitig alle Optionen ausgiebig zu prüfen und zu bewerten. „Die Entscheidung in der Frage Seidenweberhaus ist von großer Bedeutung für die Stadt.

Da wollen wir nichts übers Knie brechen, dürfen aber auch nicht mit Scheuklappen unterwegs sein“, sagt das Trio. Eine Entscheidung muss bald getroffen werden: Das Seidenweberhaus wird als Veranstaltungs- und Versammlungsstätte in dem aktuellen baulichen Zustand nur noch bis 2020 nutzbar sein. Das Kesselhaus könnte 2019 in Betrieb gehen. Ruhrgebietsstädte hätten uns vorgemacht, wie man Industriekultur mit den richtigen Konzepten bewahren und in die Moderne holen könne, so Matthias. Red