Krefeld Neue Aufnahmestation für das Tierheim
Krefeld. Das soll nicht noch einmal passieren: Wegen der gefährlichen Katzenseuche musste das Tierheim am Flünnertzdyk im vergangenen Jahr zwei Monate schließen. Ein nicht erkranktes Fundtier hatte den Parovirus eingeschleppt und etliche Tiere infiziert.
Alle, ganz gleich ob Katze, Hund oder Kaninchen, mussten kostspielig behandelt werden. Künftig sind die eingehenden neuen Tiere räumlich und personell strikt von den anderen Bewohnern getrennt. Die Umbauten dazu sind in vollem Gange.
Beim Betreten des Gebäudes mischen sich Hundegebell und Geräusche einer kreischenden Flex mit Musik aus dem Radio. „Wir müssen die Umbauten während des laufenden Betriebes stemmen, das ist nicht immer einfach“, sagt Dietmar Beckmann, Vorstandssprecher des Tierheims beim Rundgang.
Das neue Tierschutzgesetz erfordert kostspielige Investitionen, denn allein mit einer neuen Quarantänestation ist es nicht getan. „Vorgeschrieben sind neue Käfig- und Zwingergrößen von mindestens 120 Zentimetern für Katzen; bislang waren sie 90 Zentimeter groß“, erklärt Beckmann. Ein solcher nahtlos gezogener Edelstahlkäfig kostet pro Stück 1800 Euro. „40 von 100 Käfigen haben wir schon umgerüstet.“
Wegen der größeren Käfige ist auch ein neuer räumlicher Zuschnitt des Tierheims nötig. „Wir sind voll bis unters Dach“, sagt Beckmann. Allein 86 Katzen zählt das Tierheim derzeit, für maximal 100 Samtpfoten ist Platz. Deshalb könnten im Moment auch keine neuen Katzen angenommen werden, die von Tierbesitzern abgegeben werden wollen.
Wie teuer der noch lange nicht abgeschlossene Umbau ist, möchte Beckmann nicht sagen. Nur so viel: „Es ist gut, dass die Gelder des Tierschutzvereins wie Spenden und Beiträge jetzt in die Sanierung und Modernisierung des Hauses fließen können und nicht mehr in die Fundtierbetreuung.“ Anfang 2015 hat der Verein einen dreijährigen Vertrag mit der Stadt über die Fundtierbetreuung abgeschlossen — und zwangsläufig den 24-Stunden-Notruf eingestellt. „Jetzt haben wir keine großen Verluste mehr, die wir selber abdecken müssen.“
Immer öfter werden inzwischen Tiere abgegeben, die krank sind. Deshalb ist eine moderne Aufnahme- und Quarantänestation umso wichtiger. Ebenerdig gibt es jetzt für Feuerwehr und Polizei am Wochenende Zugang zu zwei Hundezwingern und vier Katzenkäfigen, die räumlich vom Rest getrennt sind.
Alle Neuzugänge werden im rechten Gebäudeteil untergebracht. Von dort übernimmt der morgens kommende Tierarzt die Tiere zur Erstuntersuchung in den neuen OP-Raum. Je nach Befund werden sie anschließend in der Intensivstation oder der Wartestation unter ständiger Aufsicht einer Tierarzthelferin bis zur vollständigen Genesung weiterbehandelt. Nach etwa sieben Tagen wechseln die Tiere dann in den für Besucher zugänglichen Bereich. Im nächsten Frühjahr geht es mit der Umrüstung der Hundezwinger weiter.