Schullandschaft Neue Klassen zur Integration von geflüchteten Schülern
An Robert-Jungk-Gesamtschule, Stephanusschule und Realschule Horkesgath werden zusätzliche Klassen entstehen.
Krefeld. Wenn nach den Sommerferien das neue Schuljahr startet, könnte es eng werden in Krefelds Klassenzimmern: Für 126 geflüchtete Kinder und Jugendliche, die derzeit in sogenannten Seiteneinsteigerklassen unterrichtet werden, endet mit diesem Schuljahr die Erstförderung. Die Bezirksregierung fordert, dass diese Schüler nach spätestens zwei Jahren aus den Sprachförder- in Regelklassen integriert werden (die WZ berichtete).
Gerade die Gesamtschulen sind überfüllt, hier werden nach Angaben der Stadt derzeit in manchen Klassen bis zu 34 Schüler unterrichtet. „Dieser Zustand ist aus Sicht der Schulverwaltung nicht auf Dauer tragbar.“ Stark belastet seien nicht nur Lehrer, die Situation „erschwert vor allem auch die Umsetzung des schulgesetzlichen Anspruchs aller Kinder und Jugendlichen auf individuelle Förderung enorm“. Um die Lage zu entspannen hat der Schulausschuss jetzt einstimmig einen Beschluss auf den Weg gebracht, der vorsieht, an drei Schulen je eine Mehrklasse einzurichten. Darin sollen die Schüler aus Flüchtlingsfamilien ab dem nächsten Schuljahr gemeinsam mit anderen Kindern und Jugendlichen der jeweiligen Schule unterrichtet werden. So sieht es der Integrationsgedanke vor.
An der Realschule Horkesgath soll eine neue siebte Klasse gebildet werden, an der Robert-Jungk-Gesamtschule eine achte, an der katholischen Hauptschule Stephanusschule eine neunte Klasse entstehen. Die Schulkonferenz hat der Mehrklassenbildung an allen drei Schulen zugestimmt, hält „die Auswahl der Robert-Jungk-Gesamtschule für problematisch, stellt sich aber der Herausforderung“, heißt es in einem Schreiben an Fachbereichsleiter Jürgen Maas.
Die Schulkonferenz verweist auch darauf, dass an allen Schulen in Hinblick auf die Klassenneugründung sowohl organisatorische als auch finanzielle Unterstützung unter anderem bei Mobiliar und Lehrpersonal notwendig werde, wenn man die „pädagogische, sachliche und räumliche“ Herausforderung meistern wolle. Die Stadt sichert den Schulen diese Unterstützung laut Beschlussvorlage zu — etwa aus Mitteln des Schulentwicklungsfonds, „die bei der Neubildung von Klassen Aktivitäten zur Entwicklung neuer Gemeinschaften unterstützen können“.
Die drei Mehrklassen müssen eine Größe von mindestens 22 Schülern haben. Dabei handele es sich nicht um eine Zügigkeitserweiterung, heißt es in der Vorlage: „Diese würde von Jahrgang fünf hochwachsen und sich auf alle Jahrgänge der Schule beziehen.“