Geplanter Umbau Neuer Schwanenmarkt: Bürger kritisieren Fassaden
Bei der Anhörung zum geplanten Umbau des Schwanenmarkts gab es Bedenken. Auch der Gestaltungsbeirat ist nicht zufrieden.
Krefeld. Mit größtenteils sehr fundierten Argumenten haben die Bürger die Pläne zu Umbau und Erweiterung des Schwanenmarktes kritisch kommentiert. Bei der Bürgeranhörung im Gemeindesaal der Alten Kirche wurde vor allem die Gestaltung des Parkhauses kritisiert. Enttäuschung gab es auch darüber, dass der von den Architekten vorgestellte Entwurf wenig zukunftsweisend sei.
Geplant ist, das bestehende Parkhaus komplett abzureißen, um dort im Unter- und Erdgeschoss Verkaufsflächen zu gewinnen. Die Autos sollen dann in den darüberliegenden Ebenen parken. Dabei reduziert sich die Zahl der Plätze von 680 auf 550. Der Gebäudekomplex selbst wird größer, weil er jeweils bis an die Fahrbahn von Breite- und Evertsstraße heranreichen soll.
Die Fassadengestaltung stellen sich die Architekten offen mit Verblendungen in verschiedenen Ziegelsteintönen vor. Doch das stehe noch nicht endgültig fest.
Im vorderen Bereich werden die Gebäude von Walbusch und Greve abgerissen und die Flächen neu bebaut. Im Erdgeschoss sollen Läden einziehen, in den oberen Geschossen Praxen, Büros sowie Kindertagesstätte inklusive Freifläche auf dem Dach.
Die Front soll als Lochfassade gebaut werden mit einem zusätzlichen Eingang an der Hochstraße. Der Zwischenraum zum jetzigen Einkaufscenter, der derzeit zur Anlieferung genutzt wird, wird ebenfalls bebaut. Zudem sollen die 230 Wohnungen grundsaniert werden.
Norbert Beninde, früher Manager des Einkaufscenters, betonte, der Schwanenmarkt sei ein wichtiger Teil von Krefeld: „Vor diesem Hintergrund vermisse ich die Zukunftsperspektive. Die Verbindungen sind nicht klar, die Gebäude zur Hochstraße hin einfach nur angesetzt.“ Frühere Umbauten hätten die Besucherströme nachhaltig verändert. Auch auf die Laufwege werde sich das auswirken. Das solle man unbedingt bedenken.
Ein anderer Bürger forderte sogar einen Architektenwettbewerb für eine so exponierte Stelle. Auch der Gestaltungsbeirat, in dem viele Architekten sitzen, hatte sich vorab kritisch zu dem Entwurf des Büros MSP Architekten aus Dortmund geäußert. So waren die Fachleute nicht glücklich mit der Fassadengestaltung, möchten die Autos lieber unter der Erde sehen und wünschen sich eine ansprechende Außengestaltung.
Die Garage war auch Hauptkritikpunkt der Anwohner — rund 80 Interessenten waren gekommen. Everts- und Breite Straße würden verengt und angesichts der wenig ansprechenden und massiven Fassade nicht aufgewertet. Auch hier kam der Vorschlag, eine Tiefgarage zu bauen. Die Architekten verwiesen darauf, dass kaum Platz für eine Tiefgarage sei.
Die Anregungen der Bürger wurden bei der Anhörung protokolliert und werden in das Bebauungsplanverfahren einfließen.