Neues Quartier mit 163 Wohnungen
Auf dem ehemaligen RWE-Gelände sollen für mehr als 20 Millionen Euro zwei mehrgeschossige Gebäude und eine Tiefgarage gebaut werden.
Mitte. Das denkmalgeschützte frühere RWE-Verwaltungsgebäude am Preußenring 41 bleibt stehen, die Häuser 21 und 31 sollen noch abgerissen werden. Die GK Verwaltungs GmbH aus Waldbroel will auf dem ehemaligen rund 10 000 Quadratmeter großen RWE-Gelände für mehr als 20 Millionen Euro ein neues Wohnquartier mit 163 Wohnungen bauen. Zwei große mehrgeschossige Gebäude sind geplant sowie eine Tiefgarage. Die Bauarbeiten haben begonnen.
Die von der St.-Anton-Straße bis zur Prinz-Ferdinand-Straße umlaufende Mauer ist schon abgerissen. Die Tiefbauarbeiten erfolgen laut der beauftragten Firma Sanders in zwei Abschnitten, zunächst für das Gebäude an der Prinz-Ferdinand-Straße, dann für die Tiefgarage. Dafür liegt seit vergangenem Oktober laut Stadtsprecher Dirk Senger eine Teil-Baugenehmigung vor. Die Genehmigung für die Errichtung des zweiten Mehrfamilienhauses zwischen den Gebäuden 19 und 33 am Preußenring stehe noch aus.
Dazu werden ein dortiges leerstehendes, älteres Wohngebäude sowie eine dahinter liegende ehemalige Werkstatt abgerissen. Dafür gibt es laut Stadt einen genehmigten Antrag.
„Ein Bebauungsplanverfahren ist für das neue Wohnquartier nicht notwendig, da die Bebauung über eine Genehmigung nach Paragraph 34 Baugesetzbuch realisiert werden soll“, sagt Ludger Walter, Abteilungsleiter der Bauleitplanung, auf Nachfrage. Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben danach zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Das sei bei dem ehemaligen RWE-Gelände der Fall.
Jahrzehntelang lag diese große Fläche nahe des Stadtgartens brach. 2012 wollte eine Kölner Wohnbaugesellschaft in dem Karree ein Seniorenwohnheim mit 80 Betten sowie ein Büro- und Geschäftshaus mit einem Lebensmittel-Discounter im Erdgeschoss bauen. Im Innenbereich sollte es eine Begrünung und 80 neue Parkplätze geben.
Anfang 2013 war bereits mit der Rodung von Gebüsch und kleineren Bäumen begonnen worden. Wegen der nachgewiesenen Altlasten im Boden wurde der Fällung sämtlicher Bäume zugestimmt. An der gleichen Stelle hatte ab 1850 an der Kreuzung St.-Anton-Straße/Prinz-Ferdinand-Straße die „Maschinenfabrik & Eisengießerei von Gebrüder Wansleben“ gestanden, die nach dem Zweiten Weltkrieg und der weitestgehenden Zerstörung der Firma „Gerber & Co“ gewichen ist. Aus der Zeit stammten die gefundenen Öl- und Schwermetalle in einer Tiefe von vier Metern.
Auf rund 6700 Quadratmetern mussten die Altlasten zunächst von dem Investor abgetragen werden. Allein die Ausschachtungs- und Beseitigungskosten wurden damals vom Projektentwickler auf rund 250 000 Euro beziffert. Das Projekt scheiterte letztendlich an dem Pflegebedarfsplan der Stadt Krefeld, der weitere Senioreneinrichtungen im Innenstadt begrenzt. Das geplante Seniorenheim mit 80 Betten war nicht mehr zu realisieren.
Damit drohte die attraktive Fläche in der Innenstadt weiterhin brach zu liegen. Bis jetzt. Die Stadt hat einen Bedarf an weiteren, neuen Wohnungen.