Meinung Nichts für Weicheier
Krefeld. Wenn man Vorsitzender einer großen Fraktion ist und dazu an der Spitze von Aufsichtsräten reicher Stadttöchter steht, kann man mit dem politischen Ehrenamt in der Kommune an ein ordentliches Monatseinkommen heranreichen, hat aber kaum noch Zeit für einen Brot-Job.
Die hier zufällig gewählten Beispiele zweier Ratsmitglieder zeigen deutlich, dass der durchschnittliche „Stundenlohn“ eher nicht Anlass ist, sich politisch in seiner Stadt zu engagieren.
Zumal, wenn man als Vorsitzender eines Ausschusses oder als stellvertretender Fraktionsvorsitzender zusätzliche Aufgaben übernimmt, die in der Tabelle nicht berücksichtigt werden. Nun mag es Politiker geben, die sich weniger engagieren als andere, doch das gibt es in allen Bereichen. Je kleiner die Fraktion oder Ratsgruppe, desto schwerer sich zu drücken.
Hinzu kommt, dass die Ehrenamtler eine große Verantwortung für die Stadt haben, dass sowohl Medien als auch Bürger ihnen stets kritisch auf die Finger gucken. Daraus sollte ihnen beruflich und familiär kein Nachteil erwachsen.
Um wieder mehr —auch junge — Menschen für aktive Politik zu begeistern, bedarf es sicherlich mehr, als ein paar Euro pro Monat.