Nordwestbahn: Pendler bemängeln Zugausfälle

Die Strecke Kleve-Düsseldorf bereitet weiterhin Probleme.

Krefeld. Lars Budweg pendelt täglich mit dem Zug von Oppum nach Düsseldorf. Morgens 21 Minuten hin, Abend 21 Minuten zurück. So verspricht es jedenfalls der Fahrplan. Doch die Realität sieht anscheinend anders aus. „Seit drei Jahren ist die Nordwestbahn nicht in der Lage, einen ordnungsgemäßen Zugverkehr zu garantieren“, sagt Budweg. „Ständig gibt es Zugausfälle oder die Wagen sind so überfüllt, dass man 30 Minuten auf den Nächsten warten muss.“

So könne es einfach nicht weitergehen, findet der Berufspendler. Vor allem weil bei Beschwerden an das Unternehmen nur Standardantworten kämen. „Es heißt immer nur, dass an den Problemen gearbeitet werde. Aber es hat sich auch nach drei Jahren nichts verändert“, sagt Budweg. Generell sei die Art der Kommunikation des Unternehmens sehr unbefriedigend.

Beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr — dem Auftraggeber der Nordwestbahn — erwartet man in den nächsten Wochen eine „deutlich verbesserte Leistung“, erklärt VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik. In Gesprächen seien die Defizite „sehr deutlich“ kommuniziert worden. „Dabei geht es vor allem um die zu geringe Anzahl der Fahrzeuge“, sagt Tkatzik. An den Gesprächen hatte sich sogar Volker Rübo, Bürgermeister der am intensivsten betroffenen Stadt Kempen, beteiligt.

Dass es Probleme mit der Technik der Züge gab, wird von der Nordwestbahn eingestanden. „An fünf Tagen im Juni und an vier Tagen im Juli hatten wir diese Probleme“, erklärt Sprecherin Elisabeth Burghard. Daher konnte „in Einzelfällen nur ein anstatt zwei Wagen fahren“. Dass Entschädigungen möglich seien, beruhigt Lars Budweg nicht. „Wenn ich das hochrechne, dann werden mir über die Jahre fast vier Monate meiner Lebenszeit gestohlen.“