DRK Oberin von 650 Mitgliedern

Diane Kamps, die neue Oberin der Schwesternschaft des DRK, ist in vielen Bereichen gefordert.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Angst vor Arbeit hat Diane Kamps, die neue Oberin der DRK-Schwesternschaft Krefeld, nicht. Während sie 2005 in Vollschichten auf einer internistischen Intensivstation arbeitete, belegte sie parallel ein berufsbegleitendes Studium „Pflegemanagement“, das sie an zwei Tagen in der Woche beschäftigte. Jetzt sitzt sie täglich zehn Stunden im Büro. Und wenn im Kinderhospiz drei Mitarbeiterinnen gleichzeitig schwanger werden, wie gerade geschehen, springt sie dort als Pflegekraft ein; und das auch noch sehr gerne. „Eigentlich wollte ich Tierärztin werden“, sagt die 36-Jährige. „Als jedoch meine Großmutter pflegebedürftig wurde und danach mein Opa, fand ich die Arbeit des ambulanten Pflegedienstes so toll, dass ich mich für die Krankenpflege entschied.“

Dass sie zur DRK-Schwesternschaft ging und nicht einen städtischen Vertrag bei der damaligen Klinikum Krefeld GmbH unterschrieb, hat menschliche Gründe. „Hier hatte ich, wie alle anderen auch, immer einen Zusatzansprechpartner in der Oberin, der Pflegedienstleitung oder im Beirat. Man wird ganzheitlich gesehen, und das mögliche Problem wird sich nicht als Arbeitsproblem darstellen.“ Die großen Schwerpunkte in der heutigen Arbeit sind das Stups Kinderzentrum und die ambulante Pflege, dort besonders die Kinderkrankenpflege, die ein Alleinstellungsmerkmal in Krefeld ist und die stabilisiert und ausgebaut werden soll. Es gibt viele Anfragen für palliative Kinder, für mehrfach schwerstbehinderte oder Frühchen. Kamps: „Wir müssen sehen, dass wir mit den Traditionsunternehmen auf dem Laufenden sind, die Qualität halten und zudem wirtschaftlich arbeiten.“ Hierbei müsse darauf geachtet werden, Spenden sauber und sinnvoll zu verwalten. Kamps: „Die Gelder dürfen nicht für Dinge eingesetzt werden, die refinanziert werden.“

Ebenso wird sie Sorge tragen, dass alle Festangestellten dauerhaft nach Tarif beschäftigt werden, auch wenn beispielsweise die Belegung im Stups nicht so wie in den Sommerferien bei 95 Prozent liegt, sondern nur zwei oder drei Kinder dort gepflegt werden. „Das ist eine große Herausforderung, zumal der Stellenschlüssel, der mit Landschaftsverband Rheinland und dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen verhandelt wird, nicht passend ist. Wir brauchen mehr Leute. Derzeit müssen wir sie selbst einstellen und bezahlen. Spenden helfen bei der Refinanzierung.“

Nicht verwirklicht werden derzeit die Pläne, ein Hospiz für Jugendliche einzurichten. Die jungen Leute im Alter bis 22 Jahre werden auch weiterhin mit im Kinderhospiz betreut. Kamps: „Wir haben uns um einen 800 Quadratmeter großen Teilbereich eines Grundstücks gegenüber des Stups‘ beworben, um dort vielleicht Übernachtungsmöglichkeiten für die Eltern unserer Stups-Kinder zu schaffen.“ Genaue Pläne gebe es noch nicht, zumal keiner wisse, ob das Grundstück auch an die Schwesternschaft gehe. „Erst danach werden wir planen. Aber 800 Quadratmeter sind für ein Jugendhospiz zu wenig.“ Der andere Teil des Grundstücks samt altem Schulgebäude werde wohl für die Flüchtlingshilfe benötigt.

Heute ist Diane Kamps Oberin von 650 Mitgliedern, denn die Schwesternschaft ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein. „Ich habe die Verantwortung für die Mitarbeiter in der Pflege, in Erziehungs- und Sozialarbeit bis hin zur technischen Betreuung unserer Gebäude.“ Das sei eine große Verpflichtung, sagt sie weiter. „Ich habe das Ziel, dass unsere Mitglieder mit einem guten Gefühl zur Arbeit kommen und nach Hause gehen. Sie sollen ihre Arbeit gut machen und Vertrauen in die Oberin haben können. Das ist eine Weiterführung des ,Mutterhaus-Gedankens‘, der aus der Entstehungszeit der Schwesternschaften resultiert.“