Krefelder Verein „Pfotentisch“ Zu Besuch bei einer Essensausgabe für Krefelder Haustiere

Dießem · An der Dießemer Straße in Krefeld hilft der Verein „Pfotentisch“, wenn das Geld für Tierfutter gerade knapp ist. So will man den Tieren von bedürftigen Menschen ein „ordentliches Leben“ garantieren.

Klaus Obst mit Daisy beim Besuch der Pfotentisch-Ausgabe.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die einzigen Pfoten, die an diesem kalten Januarsamstag vor Ort sind, gehören Daisy. Sie ist ein schwarzer Mischling, zehn Monate alt und kuschelt sich unter die Jacke von Klaus Obst. Sein Freund, Florian van Dongen, holt gerade Welpenfutter für seinen Hund. Er steht in einer Reihe mit anderen Tierhaltern, die den „Pfotentisch“, die Tiertafel für Krefeld, nutzen. „Es ist eine tolle Sache“, sagt van Dongen. „Ohne den Pfotentisch würde ich nicht klarkommen. Meine Mutter hat mir den Hund gekauft, als der vorherige tot war. Ohne das Tier könnte ich nicht leben. Ich habe immer einen Hund.“

Der Pfotentisch wird für bedürftige Menschen wichtig, wenn der Monat für das vorhandene Geld und für Tierfutter zu lang ist. „Wir sprechen Menschen an, die bedürftig sind, Rentner, die aufstocken müssen oder Hartz-IV-Bezieher“, erklärt Susanne Müseler-Lips, die erste Vorsitzende des Vereins. „Wir wollen Tieren in Not helfen und somit das Zusammensein von Tier und Besitzer ermöglichen, wenn das Geld zur Neige geht. Wir versorgen Tiere zum Ende eines jeden Monats mit Futter und Zubehör, damit sie ein ordentliches Leben haben. Wir lieben Menschen und Tiere“, erklärt sie und lächelt. „Einen Nachweis für die Bedürftigkeit des Halters und das Vorhandensein des Tieres – wie beispielsweise einen Impfpass – brauchen wir immer.“

Im Lager an der Dießemer Straße stehen Paletten mit Futter. Müseler-Lips: „Wir haben für alle Tiere, die im Haus gehalten werden können, immer das Richtige parat. Für Hunde, Katzen, Nager, Vögel oder Fische gibt es etwas zu Futtern, meistens für eine Woche.“ Natürlich gibt es auch Leckerlis. Sogar für Herrchen und Frauchen; hier allerdings in Form von Schokolade. Kaffee und Kuchen.

Stets muss für das größere Tier im Haushalt ein kleiner Obolus bezahlt werden, einen Euro für einen Hund oder 50 Cent für eine Katze.  Ähnlich ist es bei der Ausstattung wie Leinen oder Kissen. Hier wird auch ein kleiner Betrag fällig. „Wir müssen unser angemietetes Lager mit seinen Nebenkosten finanzieren“, weiß die Vorsitzende. „Zwölf Mitarbeiter sind vor Ort. Manchmal ist es schwer, einen 25-Kilo-Futtersack zu schleppen. Wir suchen aktive Mitglieder für die Ausgabe und für Lagerarbeiten.“

Die Anzahl der Besucher des Pfotentisches habe nicht zugenommen, berichtet Kassiererin Martina Wagner. „Viele sind jedoch lange Jahre hier.“ Finanziert werde das Angebot durch Spenden von Bürgern, aus Geschäften, durch Mitgliedsbeiträge oder durch Trödel, der bei den entsprechenden Märkten verkauft wird. Deshalb nehmen wir auch Sachspenden.“

Auch Ramona Grünke ist ohne ihre Mischlinge Sparrow und Icano gekommen. „Hier muss es ja kein großes Bellen geben“, findet sie. „Ich weiß erst seit zwei Monaten, dass es einen Pfotentisch gibt und finde das richtig gut. Durch das gesparte Geld kann ich fällige Tierarztrechnungen leichter bezahlen.“ Sie bekommt Futter und Leckerlies für die beiden Hunde und freut sich.