Philipp Sommer erhält Förderpreis für junge Künstler

Gesellschaft der Freunde des Stadttheaters verleiht gemeinsam mit Evonik die Auszeichnung.

Foto: DJ

Ein Bauer mit Plastikhuhn unter dem Arm und einem einzigen Satz. In der Schulaufführung „Till Eulenspiegel“ sollte diese Rolle der erste Auftritt des heutigen Nachwuchsschauspielers Philipp Sommer sein. Damals noch in der vierten Klasse und mit jeder Menge Lampenfieber. Mittlerweile sind einige anspruchsvollere Rollen in der noch jungen Karriere des Schauspieltalentes hinzugekommen. Seit der Spielzeit 2016/17 ist Philipp Sommer festes Ensemblemitglied des Theaters Krefeld und Mönchengladbach. Seine größten Auftritte hatte er unter anderem als Raskolnikow in Dostojewskis Romanadaption „Schuld und Sühne“ und als Macduff in Shakespeares „Macbeth“.

Der 30-Jährige bekam gestern für seine Leistungen den Förderpreis für junge Künstler von den Theaterfreunden und dem Evonik-Standort Krefeld überreicht. Der Preis ist mit 1500 Euro dotiert und wurde auch in diesem Jahr von Evonik gestiftet.

Philipp Sommer wurde am 10. August 1987 in Lohr am Main geboren. Eine Kleinstadt zwischen Würzburg und Aschaffenburg, die auch als „Schneewittchenstadt“ bekannt ist. Auf die Frage, was er denn mit Schneewittchen gemeinsam hätte, scherzt der junge Künstler: „Abgesehen von den schwarzen Haaren, den roten Backen und dem Bart eigentlich nichts.“ Zur Schauspielerei kam er eher über Umwege. Nach seiner Schulzeit schloss er zunächst eine Ausbildung zum Drucker ab und besuchte anschließend die Fachoberschule für Kunstgestaltung in Würzburg und Nürnberg.

Schauspiel studierte der Nachwuchskünstler dann von 2012 bis 2016 an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. „Meine Leidenschaft zur Schauspielerei habe ich wahrscheinlich von meinem Opa vererbt bekommen, der auch Schauspieler war“, verrät Philipp Sommer.

Nach Krefeld ging es dann, als der Schauspieler zum Vorsprechen eingeladen wurde. „Ich wusste gar nicht, wo genau Krefeld ist“, erzählt der talentierte Künstler, der Krefeld aber schnell ins Herz schließen konnte und vor allem die Freundlichkeit und Offenheit in der Stadt bewundert. Sehr zur Freude von Frank Meyer. Denn der Oberbürgermeister ist bei der Preisverleihung ebenfalls anwesend und nimmt zum ersten Mal in seiner neuen Aufgabe als Kulturdezernent an einer Veranstaltung teil. „Die Kultur ist wichtig zum Zusammenhalt der Gesellschaft“, sagt der Oberbürgermeister und freut sich über die große Akzeptanz in Krefeld.

Zum Abschluss präsentiert Philipp Sommer dann noch eine Szene des ersten Aktes von dem Film „Mord mit kleinen Fehlern“ von Anthony Shaffer. Dabei spielt der Schauspieler sowohl die Rolle von Andrew Wyke als auch von Milo Tindale und rasiert dafür sogar die Hälfte seines Bartes ab. Eine Darbietung, die zum Ende hin noch mal klar unter Beweis stellt: Philipp Sommer hat den Preis verdient.